Bundesrat 2016: Bibelarbeiten

Freitag, 6. Mai 2016, 9:00 bis 9:50 Uhr

Johannes 13,34+35 | Jürgen Tibusek


Einander lieben – das empfinden die meisten von uns wirklich als einen netten Gedanken Jesu. Aber was heißt das eigentlich ganz praktisch? Hört das nicht da auf, wo die oder der andere den Boden dessen, „was wir immer geglaubt haben“, verlässt? Wie sieht das aus, wenn wir in ethischen und theologischen Fragen vollkommen gegensätzliche Meinungen haben? Hat da nicht die Liebe ihre Grenzen? Und gibt es dann eigentlich noch ein „einander“? Bei dieser Bibelarbeit geht es darum zu entdecken, wie in neutestamentlicher Zeit konkret mit bestehenden Unterschieden umgegangen wurde.

Jürgen Tibusek ist Mitglied des Präsidiums des BEFG und Pastor der EFG Credo-Gemeinde, sowie Referent für Missionarisches Gemeindeleben im Landesverband Südwest.


1. Korinther 11,18-30 | Alfred Aidoo


Paulus zitiert hier die Abendmahlstradition. Worte, die Jesus bei seinem letzten Mahl mit den Jün-gern vor seinem Verrat und Tod gesprochen hat. Den Adressaten des Briefes sind diese Worte schon bekannt, doch ist deren tiefere Bedeutung in Vergessenheit geraten. Das dürfte der Grund sein, weshalb sie Paulus an dieser Stelle in Erinnerung ruft. In dieser Bibelarbeit werden wir detaillierter über die einzelnen Aspekte reden und Fragen beantworten.

Alfred Aidoo ist Mitglied des Präsidiums des BEFG und Gemeindereferent der New Life Church in Düsseldorf.


Lukas 7,36-50 | Jens Mankel


Bunte Gemeinde – wie wird sie zu einer gelebten Verbundenheit? Wohl allein durch Gottes Liebe, wie Jesus sie uns Menschen „zulebt“. Liebe, göttliche wie zwischenmenschliche, ist ein Geheimnis, das unser Leben immer wieder in seinen Bann schlägt, das wir nicht enträtseln, sondern das wir immer wieder nur nachbuchstabieren können. Besonders eindrücklich tut dies die Geschichte vom Gastmahl bei Simon, dem Pharisäer. Sie erzählt von ihm und der stadtbekannten „Sünderin“ und von Jesus, der mitten unter ihnen ist. Er lässt sich einladen, lässt sich beschenken. Er bleibt klar und lässt Fragen offen. Er öffnet Augen und Herzen. Er überwindet Vorurteile und schenkt Vergebung. Ihm zu begegnen, ihn zwischen Menschen zu entdecken, seiner vergebenden Liebe zu vertrauen – das ist heilsam für Männer und Frauen, für Pharisäer und „Sünder“ und kann Impulse geben für eine verbundene Gemeinde.

Jens Mankel ist Pastor der Freien Evangelischen Gemeinden, Gestalttherapeut und Referent für Seelsorge und Psychologie im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden.


Matthäus 11,28 | Bernd Wittchow


„Alle sollen zu mir kommen, müde von den Mühen und bedrückt durch die Lasten, ausnahmslos alle.“ Wie wohltuend ein solcher Satz ist. Keiner wird ausgeschlossen (exkludiert), jeder ist ein Kandidat des Heils. Jede kann aufatmen in der Nähe und Gemeinschaft mit Jesus Christus. In der Bibelarbeit möchte ich den Widerständen nachgehen, wie sie Jesus in seiner Zeit, seinem Volk und seiner Religion vorfand. Wir wollen uns der Frage stellen, wie viel Vielfalt (Diversität) wir für richtig halten und wie viel Buntheit wir zulassen. Den eigenen, meist verborgenen Ressentiment kommt man manchmal auf die Spur, wenn man sie bei anderen sieht und diese dann Entrüstung bei einem hervorrufen.  

Bernd Wittchow ist Pastor i.R. und arbeitet als Geschäftsführer der Eichendorfer Mühle Brandenburg e.V.


Apostelgeschichte 9,10-19 | José und Gretel Malnis


Im ersten Teil dieser Bibelarbeit werden wir die Berufung des Apostel Paulus in den Blick nehmen. Gott hat ihn berufen. Aber andere Christen hat er nicht ganz überzeugt! Es gab ihm gegenüber Vorurteile, Misstrauen, Zweifel, möglicherweise nicht ohne Gründe. Aber: Gott hat ihn gebraucht, um die Türen für andere Völker zu öffnen. Und so kann es sein, dass Menschen aus anderen Ländern, die in Deutschland leben, ein gutes Werkzeug Gottes sein können. Dadurch wird es auch bunter. Im zweiten Teil werden wir Praxisbeispiele aus der Latinoarbeit in Bayern geben. Vielleicht ist das ein Modell, wie eine internationale Arbeit in deutschen Gemeinden fruchtbar sein kann, ohne Herausforderungen oder Risiken zu verschweigen.  

Gretel und José Malnis sind im Landesverband Bayern hauptamtlich für die Latino-Arbeit verantwortlich.


1. Samuel 3,1-10 | Dagmar Lohan


Thematisch wollen wir uns damit beschäftigen, wie und warum sich die Generationen brauchen, begleiten und ergänzen können, wenn es um die Entfaltung des Glaubenslebens und die Wahrnehmung einer Berufung geht. In diesem Bibeltext treffen ein junger unerfahrener Mann (fast noch ein Kind) und ein älterer, erfahrener Mann aufeinander. Trotz aller Unterschiedlichkeiten brauchen sie einander, um Gott zu erleben. Für den alten Eli die Erfahrung, dass Gott noch spricht und erlebbar ist. Für den jungen Samuel überhaupt die erste persönliche Erfahrung und die Berufung, bei der er Hilfe und Begleitung braucht.

Dagmar Lohan ist ab 1. März 2016 Referentin für „Familie und Generationen“ im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden.