Foto: David Vogt

„Aus Partnern sind Freunde geworden“

Abschluss der fünfjährigen Partnerschaft mit den Baptisten in Malawi

Zum Abschluss der Partnerschaft mit der Baptist Convention of Malawi (BACOMA) hat der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) auf seiner Bundeskonferenz in Kassel einen Gottesdienst gefeiert. Offizielle Vertreter des südostafrikanischen Baptistenbundes und Vertreter aus dem BEFG berichteten, wie sie die „Gemeinschaft am Evangelium“ (Phil. 1,3-6) erlebt haben, die als Motto über der Partnerschaft stand.

Über kulturelle Grenzen hinweg voneinander lernen, gemeinsam im Glauben wachsen, Erfahrungen teilen, sich gegenseitig bereichern: Diese Grundanliegen der Partnerschaft sind in den vergangenen fünf Jahren auf ganz unterschiedliche Weise konkret geworden – bei gegenseitigen Besuchen, durch gemeinsame Projekte oder in Gemeindepartnerschaften. So berichtete BACOMA-Präsident Rustin Kalenga, die Baptisten in seinem Land könnten von ihren Geschwistern in Deutschland bei der Rolle der Frau etwas lernen: „Viele Frauen sind bei Euch in Leitungspositionen. Bei diesem Thema tun wir uns schwer.“ Als Beispiel nannte er die zahlreichen Frauen in Gemeindeleitungspositionen sowie die ehemalige BEFG-Generalsekretärin Regina Claas, die mittlerweile als Missionarin von EBM INTERNATIONAL Leitungsverantwortliche in Malawi und Südafrika schult.

Theologie-Master-Absolventin Sara Holmer aus Elstal, die – wie auch der ehemalige Elstaler Alttestamentler Prof. Dr. Michael Rohde – am Baptistischen Theologischen Seminar in Lilongwe Altes Testament gelehrt hat, zeigte sich beeindruckt von der Art, wie die Christen in Malawi ihren Glauben leben. So hätten sie die selbstorganisierten regelmäßigen Andachten der Studierenden am Seminar tief berührt: „Sie teilen dort mit den anderen ihren Glauben ganz praktisch und sehr authentisch.“

Kuno Gerst aus der EFG Kirchheim (Teck) berichtete von den gemeinsamen Arbeitseinsätzen deutscher und malawischer Christen auf der Balaka Farm der BACOMA. Trotz Sprachbarrieren sei eine tiefe Verbundenheit in Christus entstanden. Und eines war für die Malawier besonders ermutigend, so Gerst: dass die „Mzungu“ (die Weißen) die gleiche Arbeit taten wie sie. Hier sei einer der Grundsätze der Partnerschaft konkret geworden: das Miteinander auf Augenhöhe. Das hob auch EBM-Repräsentant Fletcher Kaiya hervor, für den die gemeinsame Arbeit auf der Farm für das Werk steht, das Christus in seinen Jüngern begonnen hat (Philipper 1).

Anstelle des erkrankten Partnerschaftskoordinators Vincent Chirwa kam anschließend noch einmal Rustin Kalenga zu Wort. In einer kurzen Predigt zog er Parallelen zwischen den alttestamentlichen Erfahrungen des Volkes Israel und den Christen in Deutschland und Malawi heute: „Wir können füreinander beten und uns gegenseitig praktisch helfen, da wir verbunden in Gott ein gemeinsames Ziel haben.“

Die Generalsekretäre beider Bünde, McGlyns Nyalubwe und Christoph Stiba, drückten ihre Dankbarkeit für die vergangenen Jahre aus. Nyalubwe würdigte die Zusammenarbeit in den unterschiedlichen Bereichen und hob dabei auch die Gemeindepartnerschaften heraus, die auf deutscher Seite Ulrich Wagner koordiniert hat. Wie sein malawischer Kollege beschrieb auch Christoph Stiba die Begegnungen als bereichernd und nachhaltig: „Wenngleich die Partnerschaft endet, so bleiben die Beziehungen, gemeinsame Projekte und das Gebet füreinander.“ Und das war auch das Fazit von Partnerschaftskoordinator Volker Bohle: „Aus Partnern sind Freunde geworden!“

Ein Artikel von Dr. Michael Gruber