Potsdam feiert Skype-Gottesdienst mit Malawi

Ein internationales Fest des Glaubens

Am 17. Juli feierten die Kinder und Erwachsenen in der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Potsdam einen ganz besonderen Gottesdienst: Über Skype waren sie 20 Minuten lang per Video mit der Jerusalem Baptist Church in Blantyre im südostafrikanischen Malawi verbunden. Kurz sah es so aus, als ob technische Probleme die Pläne zunichtemachen. Doch am Ende wurde es ein echtes Gemeinschaftserlebnis für alle Gäste.

Hans Guderian, der ehemalige Präsident der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF) und seit drei Jahren Gemeindemitglied in Potsdam, und Fletcher Kaiya, Gemeindepastor in Blantyre und regionaler Repräsentant von EBM INTERNATIONAL im südlichen Afrika, hatten die Idee für den Gottesdienst während der Bundesratstagung im Mai in Kassel entwickelt.

Für diesen letzten Sonntag vor dem Ferienbeginn war in Potsdam sowieso ein großer Familiengottesdienst zum Thema „Gottesdienst als Fest“ geplant. Im Mittelpunkt sollte das Gleichnis Jesu über das große Festmahl nach Lukas 14 stehen. Wochenlang hatten die Kinder und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kindergottesdienstes Lieder für den besonderen Tag geübt: „Halleluja, mit Händen und Füßen“, „Wir feiern jetzt ein Fest“, „Sana Sananina“, „We are marching in the light of God“ und „Vom Anfang bis zum Ende“.

In einer kurzen dreigeteilten Predigt ging es um Gottes Fest für Jung und Alt, für nah und fern, um Gottes Fest im Himmel und auf Erden. Alle Generationen waren in Potsdam vertreten. Außerdem nahmen auch Neu-Potsdamer aus Afghanistan, aus dem Iran, und aus China am Gottesdienst teil. Die Kinder hatten großformatige Engel gebastelt, die in den Gottesdienstraum hereingehoben wurden.

Höhepunkt war dann das gemeinsame Fest mit Malawi, vor dem allerdings Minuten bangen Wartens standen. Denn das Signal war zunächst zu schwach – es kam keine Verbindung zustande. Dann hörte man nur ganz abgehackt den Ton. Schließlich – nach fünf Minuten und einem engagierten Einsatz der Techniker auf beiden Seiten – erschien das Bild, und auch der Ton wurde nun klar und deutlich übertragen.

Die Kinder aus Malawi sangen ein Lied, die Potsdamer Kinder antworteten darauf mit einem Song. Die Pastoren erhielten das Wort für kurze Grußworte, und dann tanzten und sangen die Frauen aus Malawi. Ein Highlight für alle war die „afrikanische Kollekte“: Die Potsdamer wurden eingeladen, Reihe für Reihe langsam nach vorne zu kommen, singend und manche auch tanzend, um dann beim Abendmahlstisch eine Spende niederzulegen. Es war ein Opfer für Malawi, dem wegen anhaltender Dürre eine schlimme Hungerkatastrophe droht. So wie in Afrika üblich zählten dann noch während des Gottesdienstes Erwachsene und Kinder am Abendmahlstisch das Geld. Es kamen mehr als 1.250 Euro zusammen, fast viermal so viel wie in den normalen Gottesdiensten in Potsdam.

„Ein Vorgeschmack des Himmels“, so nannten es nicht wenige Gottesdienstbesucher beim anschließenden gemeinsamen Mittagessen. Und auch Ideengeber Hans Guderian war dankbar: „Gott ist gut: Wir dürfen uns mit hinein nehmen lassen in sein großes Fest mit Kindern, Jung und Alt, mit Gästen von nah und fern, im Himmel und auf Erden.“

Ein Artikel von Referat für Kommunikation