Foto: Samuel Kuhn

„Schönen guten Abend!“ mal anders

Zwei Brüder auf dem Roten Sofa

In der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde München Holzstraße fand Mitte Januar ein besonderer Abend unter dem Motto „Schönen guten Abend!“ statt. Auf einem „Roten Sofa“ der Gemeinde hatten Hajo Müller, lutherischer Pfarrer i.R. aus Leer/Ostfriesland, und sein Bruder Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt, Sportarzt aus München, Platz genommen. Carsten Hokema, Referent im Dienstbereich Mission, war Gesprächspartner des Brüderpaars. Lesen Sie hier seinen Bericht.

Die Besucher des Abends erhielten sowohl Einblicke in das Leben des Pfarrers als auch in das Leben des bekannten Arztes als sie von ihrer Kindheit und Jugend in einem lutherischen Pfarrhaus erzählten, von ihrem beruflichen Werdegang und den Herausforderungen ihres Berufsleben berichteten sowie ihre Erfahrungen mit Kirche und Glauben teilten. Auch zu aktuellen politischen Themen nahmen sie Stellung.  

Stecknadeln hätte man fallen hören können, als Hajo Müller gebeten wurde, eine Spontanandacht zu einem Bibelvers aus Lukas 5 („Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken“) zu halten. In wenigen Sätzen brachte der knapp 80-Jährige das Anliegen Jesu für alle Besucher auf den Punkt. Sein fünf Jahre jüngerer Bruder sorgte unter anderem mit einer Erzählung rund um die letzte Olympiade für erhöhte Aufmerksamkeit. Er merkte auch an, dass er nun zum zweiten Mal in einer Baptistengemeinde sei. Das erste Mal war er während der WM 2014 einer Einladung des Fußballspielers Zé Roberto in eine Baptistengemeinde gefolgt. Die Einladung in die Gemeinde München war aufgrund persönlicher Kontakte zu den Brüdern möglich geworden. Der Sportarzt hatte, um Medienpräsenz zu vermeiden und um persönlicher sprechen zu können, darum gebeten, nur mündlich zur Veranstaltung einzuladen. Zum Abschluss des Abends wurden die rund 100 Besucher eingeladen, ihr Leben wieder neu oder auch zum ersten Mal Gott anzuvertrauen.

Die beiden Brüder sowie viele andere Besucher des Abends äußerten sich positiv über die Atmosphäre des Abends und über die engagierten Mitarbeiter der Gemeinde. Musikalisch hatten Maike Telkamp und ihr Mann Renatus Sikorski den Abend mit  Liedern zum Thema „Lebensweg“ mitgestaltet. Mit der gemeinsam gesungenen Liedstrophe „Nun danket alle Gott mit Herzen, Mund und Händen. Der große Dinge tut an uns und allen Enden, der uns von Mutterleib und Kindesbeinen an unzählig viel zu gut bis hierher hat getan“ wurde der Abend beendet.

Das Evangelisationsformat „Schönen guten Abend!“ des Dienstbereich Mission, welches bisher in circa 30 Gemeinden unseres Bundes durchgeführt wurde, lebt davon, dass Künstler und Musiker aus dem Umfeld der Gemeinden eingeladen werden, um ihre Kunst oder Musik vorzustellen. Dabei kommen sie auch mit dem beteiligten Evangelisten ins Gespräch. Eine evangelistische Predigt gehört ebenfalls zu den Abenden.

Für mich selber war das natürlich ein besonderer „Schöner guter Abend“, und aufgeregter als sonst war ich auch. Grundsätzlich brauchen für „Schönen guten Abend!“ jedoch keine Prominenten eingeladen zu werden. Schon oft habe ich erlebt, dass diese Abende einerseits sehr unterhaltsam und informativ und zugleich geistlich sehr intensiv sind. Gerne mache ich Gemeinden Mut, Menschen aus ihrem Umfeld als Gäste auf das Sofa und als Besucher auf die Stühle zu „Schönen guten Abend!“ einzuladen.

Ein Artikel von Carsten Hokema