Von der Freiheit eines Christenmenschen

Martin-Luther-King-Tag im Reformations-Gedenkjahr

Am 31. Oktober 2017 jährt sich zum 500. Mal die Veröffentlichung der 95 Thesen, die Martin Luther – so die Überlieferung – an die Tore der Wittenberger Schlosskirche schlug. Ein folgenreiches Ereignis mit exemplarischem Charakter für die als Reformation bezeichneten Entwicklungen zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Europaweit wird an diese Bewegungen gedacht – so auch im Ökumenischen Forum HafenCity.

„Von Martin Luther zu Martin Luther King: Das Erbe der Reformation im evangelischen Nonkonformismus“ – so erinnerten die Hamburger Baptistengemeinden am 16. Januar 2017, dem Martin-Luther-King-Tag, an den Bürgerrechtler und Baptistenpastor. Referent war Prof. Dr. Dr. Martin Rothkegel von der Theologischen Hochschule Elstal. Vereint die beiden Theologen mehr als Name und Beruf? Eine detaillierte Auseinandersetzung mit den Gedanken Martin Luthers lässt sich bei seinem Namensvetter kaum finden, eine unmittelbare Vorbildfunktion scheint er für ihn nicht gehabt zu haben. – Und dennoch haben beide eine Gemeinsamkeit, die bereits im Namen erkennbar ist: Der Name Luther leitet sich von griechischen Wort eleutheros ab, das ins Deutsche mit „frei“ zu übersetzen ist. Beide haben sie wohl etwas von der Freiheit eines Christenmenschen gespürt - wie Martin Luther es formulierte. Bei Martin Luther bewirkte dies eine Auseinandersetzung mit seiner kirchlichen Tradition und deren damaligen Ausprägung, diese erschien ihm mehr einengend als befreiend. Martin Luther King brachte diese Freiheitserfahrung mit der politischen Lage in Zusammenhang, er setzte sich für Religionsfreiheit und gegen Sklaverei und Diskriminierung ein. Beide bezeugen sie also, welche Auswirkung eine Begegnung mit der befreienden Kraft Gottes hat.

Ein Artikel von Nora Göbel