Foto: Andreas Kutter

Wir gehen hin: Kirche bei den Kitesurfmasters

Ob virtuell oder aus Plane – am Strand kommen Leute in die Kirche

Erstmals war „ewigkite.de“, das Projekt des Dienstbereichs Mission in der Drachenszene, als Aussteller bei den deutschen Kitesurf-Meisterschaften in Sankt Peter Ording dabei. Am ersten Augustwochenende sorgten sechs Mitarbeiter des Projektes gemeinsam mit den Pastoren Mira Ungewitter (Wien) und Carsten Hokema (Oldenburg) am Strand von Sankt Peter Ording dafür, dass Besucher und Teilnehmer der größten deutschen Kitesurf-Veranstaltung auch eine Kirche betreten konnten. Hier der Bericht von Carsten Hokema, Regionalreferent für Norddeutschland im Dienstbereich Mission.

Eine Kirche zu betreten war auf zweifache Weise möglich: einmal real, in einem fünf mal fünf Meter großen Veranstaltungszelt, dessen Zeltwände aus einer als Kirche bedruckten LKW-Plane bestehen. Schon von weitem sorgte das Altarbild dieser „Kirche“ für Aufmerksamkeit: Leonardo da Vincis „Abendmahl“ war um Kitesurfer und Kiteboards ergänzt worden. Gerne nahmen Besucher das Altarbild als Postkarte mit. In der Kirche gab es weitere kostenlose Postkarten mit Drachenmotiven, eine Fotowand und freien Kaffee. Die vielen unterschiedlichen Angebote und die engagierten Mitarbeiter sorgten dafür, dass die Zeltkirche immer gut besucht war.

Die zweite Kirche konnten Besucher mithilfe einer Virtual-Reality-Brille virtuell besichtigen. Ewigkite.de zeigte ein 360-Grad-Video. Das Video führt die Gäste  zunächst in den Hamburger Michel. Wer im Video durch die Hauptkirche der Hansestadt geht und sich umschaut, hört dabei unter anderem Worte aus dem Römerbrief, die von Gottes Liebe zu den Menschen handeln.

Der Stand rund um die „virtuelle Andacht“ war stets belagert und sorgte nicht nur bei Technikbegeisterten für Überraschung. „Ich bin bewegt. Das habe ich so noch nie gehört und gesehen, dass es bei Kirche darum geht. Danke!“, war die Reaktion eines Besuchers.

Die wiederholte Anwesenheit von mehreren am Wettkampf beteiligten Sportlern, zu denen ewigkite Kontakt hat und die am Wochenende sogar auf den Siegertreppchen standen, sorgte für weitere Aufmerksamkeit bei den Besuchern des Sportereignisses.

Viele Gespräche und auch berührende Begegnungen zwischen unterschiedlichen Menschen machten das Kirchenzelt zu einem besonderen Ort auf dem Festival. Mit einem „Euch Christen finde ich gut!“ kam etwa ein alter Besucher den Mitarbeitern strahlend entgegen. Er sei Jude, erzählte er, und während der Zeit des NS-Regimes ein Jahr lang von Nonnen versteckt worden. Seine Geschichte sorgte für einen der vielen „heiligen Momente“ rund um das Kirchenzelt. Die Mitarbeiter sind sich einig: Es lohnt sich, das Motto des Dienstbereichs Mission in die Tat umzusetzen – „Wir gehen hin.“

Ein Artikel von Carsten Hokema