Foto: David Vogt

Forum V

GenerationenVielfalt - Chancen und Herausforderungen auf Augenhöhe (Jutta Teubert, Friedrich Schneider, Tom Schönknecht und Lars Schwesinger)

Das Miteinander der Generationen gewinnt in unseren Gemeinden immer mehr an Bedeutung.

Mit unserem Forum wollten wir den Blick weiten: Generationen-sensibel zu werden hilft, dass Gemeindeleben auch wirklich generationen-verbindend wird. Das klingt wie ein Wortspiel, enthält aber Hinweise zu Weg und Ziel.

Vorbereitet und gestaltet habe ich das Forum gemeinsam mit Friedrich Schneider, Tom Schönknecht und Lars Schwesinger. In einem kurzweiligen Programm haben wir zum einen Impulse gegeben und zum anderen die Teilnehmenden mit einer Interaktion und bei einem Austausch in Gruppen mit einbezogen haben.

Es ging um Partizipation, Verantwortung und Wertschätzung, zusammengefasst unter dem Stichwort „Generativität“. Damit ist gemeint, dass sich Erwachsene im mittleren und älteren Lebensabschnitt um die nachfolgenden Generationen kümmern, ohne sich selbst dabei zu vernachlässigen. Eine schöne Umschreibung dafür ist: Die Liebe in die Zukunft tragen! Eine große, eine doppelte Aufgabe im mittleren und älteren Erwachsenenalter !

Wir gehen von der Sichtweise aus: Einander wertzuschätzen verschafft mehr Achtung und Respekt voreinander als das Pochen auf hierarchische Verhältnisse. Oft sind es Festlegungen und Klischees, die uns daran hindern, das Miteinander der Generationen als bereichernd zu erleben.

Deshalb hatten wir zu einer Talkrunde bewusst nicht „Alte“ und „Junge“ eingeladen, sondern fünf Menschen aus verschiedenen Lebensphasen und Lebenslagen im Alter von circa 20 bis 85 Jahren. So konnte schon durch die Anzahl der Generationen sichtbar werden, wie vielfältig das Generationengefüge heute ist: vier bis fünf Generationen leben gleichzeitig. Das ist der demografische Wandel!

Noch bunter und vielfältiger wird es durch Unterschiede in Entwicklung, Sozialisation und Prägung. Wie sich das auswirkt oder auswirken kann, darauf haben wir aufmerksam gemacht und gefragt: Was hilft? Was schadet?

Wir haben festgestellt: Respektvoll miteinander umzugehen, hilft, egal, ob unser Gegenüber ein Kind, Jugendlicher, junger, mittlerer, älterer Erwachsener oder Hochbetagter ist. Hingegen zu denken oder sagen: „Der oder die hat doch keine Ahnung!“ schadet.

Bilder, die wir voneinander und über „alt“ und „jung“ haben, zu überprüfen und gegebenenfalls zu verändern, hilft. Verallgemeinerungen und Diskriminierungen aber schaden. Viel voneinander zu wissen, hilft und schafft Verständnis füreinander, während wenig voneinander zu wissen schadet und schneller zu Konflikten führt.

Bei unterschiedlichen Sichtweisen auch auf Sozialisation und Prägung des anderen zu achten, hilft. Sie aber vorschnell zu Generationenkonflikten zu erklären, schadet. Die Potenziale aller Generationen wertzuschätzen und zu nutzen, hilft. Eine Gemeinde nur danach zu bewerten, wie viel junge Familien sie hat, kann auch schaden! Insgesamt hilft es, einander Wert und Bedeutung zu geben.

Wir Referenten, die wir mit diesem Thema schon etwas länger unterwegs sind, sind davon überzeugt: Eine Gemeinde mit einer gelingenden Generationengemeinschaft hat ‚Strahlkraft‘ – und ist ein Zeugnis für die Botschaft der Bibel: Gott macht keine Unterschiede! 

Das – und vieles mehr – vermitteln wir schon seit einigen Jahren auch im gleichnamigen Seminar „Auf Augenhöhe“, das ich am Ende des Forums kurz vorstellte.
 
Wir möchten andere gern anstecken und für dieses Thema begeistern: Wir hoffen, die Teilnehmenden sind ein wenig generationensensibler nach Hause gefahren und wünschen uns, dass sie in ihren Gemeinden Begegnungsräume eröffnen , die Menschen ermöglichen, mit Kopf, Herz und Hand den anderen Generationen zugewandt zu sein. Das bereichert und macht Spaß!

Jutta Teubert