Aktiv für Betroffene sexueller Ausbeutung

Klausurtagung des Netzwerks gegen Menschenhandel

Der Vereinsvorstand und die Mitarbeiterinnen vom Netzwerk gegen Menschenhandel e.V. trafen sich Ende Oktober zu einem Klausurwochenende im Tagungshaus des CVJM in Kassel. Ziel des Wochenendes war es, sich mit verschiedenen aktuellen Themen auseinandersetzen und sich in der Arbeit und persönlich erneut auf Gott auszurichten. Ein Bericht von Andrea Kern.

Auf der Tagesordnung stand zu allererst die Reflexion von der vergangenen Konferenz vom European Freedom Network (EFN), welche vom 16. bis 19. Oktober in Berlin stattfand. Die EFN-Konferenz konzentrierte sich dieses Jahr unter dem Motto „With one Voice“ vor allem auf die Kommunikation und den Umgang mit Medien. Die hochkarätigen Sprecher und Sprecherinnen waren eine große Bereicherung. Besonders Rebecca Bender, selbst Betroffene von Menschenhandel, gab wertvolle Einblicke in die Situation der Betroffenen und wie wir sie am besten auf die Begegnung mit den Medien vorbereiten. Wir waren als Netzwerk-Team stark involviert in die Organisation der Konferenz. Shannon von Scheele war dieses Jahr Teil des Leitungs-Teams und trug maßgeblich zur Umsetzung der Konferenz bei. Den Austausch mit den vielen Mitarbeitern aus anderen Organisationen und Ländern konnten wir sehr genießen. Es war sehr viel Input, der erst einmal verarbeitet werden muss, aber es war sehr bereichernd.

Außerdem tauschten wir uns über die neue Projektidee der Weiterentwicklung des Präventionsprogrammes „Liebe ohne Zwang“ aus. Wir haben vor, zusätzliches Material zu erstellen, das spezifisch auf Jungen zugeschnitten ist und weitere relevante Themen wie unter anderem Frauenbilder und Pornografie beinhaltet.

Heike Kötz berichtete vom aktuellen Stand des europäisch geförderten „German Integration Program for Survivors of Trafficking“ (GIPST). Das GIPST-Projekt ist ein zweijähriges von der EU gefördertes Projekt mit dem Ziel, die Identifikation und Integration von Betroffenen von Menschenhandel zu verbessern. Über einen Zeitraum von acht Monaten werden sie begleitet auf dem Weg in ein neues Leben. Neben dem Netzwerk gegen Menschenhandel sind sieben weitere Organisationen aus Deutschland und Bulgarien daran beteiligt. Auf unserer Klausurtagung tauschten wir uns darüber hinaus, welche Chancen und auch Herausforderungen das Kompass-Programm mit sich bringen wird.

Ein Artikel von Andrea Kern