Baptisten in Georgien sind 150 Jahre alt

Deutscher Baptistenpastor Elimar Brandt wirkte an einer Jubiläums-Tauffeier mit

Die Baptisten in Georgien sind 150 Jahre alt geworden. Der Bund der Baptistengemeinden des Landes im Kaukasus feierte dieses Jubiläum am 20. August. Genau an dem Tag vor 150 Jahre hatte der deutsche Missionar Martin Kalweit (1833-1918) die erste Taufe in der Hauptstadt Tiflis (Tbilisi) im Fluss Mtkwari vollzogen. Sie gilt als Gründungsdatum nicht nur der Baptisten in Georgien, sondern im gesamten russischen Sprachraum.

Aus Anlass des Jubiläums haben die leitenden Mitarbeiter des Bundes – sie nennen sich Bischöfe – aus den zwei großen Baptistengemeinden in der Hauptstadt die Taufstelle am Fluss besucht. Aus Dankbarkeit für den Dienst ihrer Vorfahren warfen sie an der Stelle weiße Rosen in das Wasser, heißt es in einem Bericht von Bischof Ilia Osefashvili.

Anschließend fuhren sie mit Gemeindemitgliedern aus Tiflis und der Stadt Gori 40 Kilometer weiter, um ebenfalls am Fluss Mtkwari ein Tauffest zu feiern. Neun Menschen wurden getauft. Daran beteiligt war auch der deutsche Baptistenpastor i.R. Elimar Brandt, der zusammen mit seiner Ehefrau Karin als Überraschungsgast zum Jubiläum gereist war. Nach den Worten von Osefashvili sei es beeindruckend gewesen, dass 150 Jahre nach der ersten Taufe erneut ein Pastor aus Deutschland an dem Gottesdienst mitgewirkt habe: „Das ist ein gutes Zeichen der tiefen geistlichen Verbundenheit zwischen den deutsch und georgischen Baptisten.“ Brandt begleitet seit einigen Jahren ein Diakonieprojekt in Georgien, das von den Schwestern der früheren Diakoniegemeinschaft Bethel ins Leben gerufen wurden. Zweimal im Jahr besucht er die Schwestern in Georgien. Nach der Taufe habe einige Baptisten – darunter war auch der Leiter der baptistischen Friedenskathedrale in Tiflis, Bischof Malkhaz Songulashvili – ihr Taufgelöbnis erneuert. Den Abschluss bildete eine Abendmahlsfeier.

Zum georgischen Baptistenbund gehören 38 Gemeinden mit knapp 1.000 Mitgliedern. Leiter ist Erzbischof Merab Gaprindashvili.

Ein Artikel von Klaus Rösler (DIE GEMEINDE)