BEFG-Messestand als gern genutzter Treffpunkt

Mitglieder des Bundes engagierten sich beim 36. Evangelischen Kirchentag

Der Kirchentag hat traditionell viele Facetten. Und so wirkten bei einigen der über 2500 Programmangeboten selbstverständlich auch Baptisten und Baptistinnen mit.

Der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden war mit einem Stand auf dem Markt der Möglichkeiten auf dem Messegelände anzutreffen, gemeinsam mit dem Gemeindejugendwerk und der Theologischen Hochschule Elstal. Der dort tätige Wissenschaftliche Mitarbeiter, Markus Höfler, war als Koordinator für die Standbetreuung tätig. Er berichtete, dass sich 14 Leute am Stand engagiert hätten, wobei immer drei vor Ort waren: „Über drei Tage hinweg war immer etwas los.“ Viele Mitglieder aus den Gemeinden hätten den Stand aufgesucht. Höfler. „Viele haben sich gefreut, unseren Bund auf dem Kirchentag zu sehen.“ Einige seien stolz gewesen, dass „ihre“ Kirche vertreten war. Höfler: „Der Stand diente definitiv als Treffpunkt für die Baptisten auf dem Kirchentag. Die meisten blieben auch zum Gespräch und Austausch, man merkte schon eine gewisse Verbundenheit mit dem Bund und ein Zugehörigkeitsgefühl.“ Andere Besucher hätten sich auch für den Gemeindebund interessiert: „Wer seid ihr, was macht euch aus und was sind die Unterschiede zu uns Lutheranern/Methodisten/Adventisten? Wie finanziert ihr euch? Ihr taucht eure Mitglieder wirklich im See komplett unter?“. Zu sehen war auch die Reformationsausstellung des Bundes, die deutlich macht, dass es neben Luther auch weitere Reformatoren gab, etwa Zwingli oder Calvin. Man konnte am Stand auch einfach ausspannen, oder eine Laubsägearbeit anfertigen – ein Kreuz oder einen Fisch, als Erinnerung an den Kirchentag.

Die baptistische Theologin Prof. Andrea Strübind erläuterte die Rolle von Maria in der Heilsgeschichte: „Gott nimmt für seinen Neuanfang mit den Menschen eine Frau in seinen Dienst und schließt die Männer dabei aus“, sagte sie in einer Bibelarbeit. Gemeinsam mit der Historikerin Prof. Dagmar Freist legte sie die Geschichte von der Begegnung der schwangeren Maria mit Elisabeth, der Mutter von Johannes (Lukas 1,39-56), aus. Obwohl Maria entgegen der gesellschaftlichen Norm schwanger war, ohne verheiratet zu sein, habe Gott sie „als Mitarbeiterin für einen neuen Exodus ausgewählt“, sagte Strübind. „Mit Maria schreibt Gott ein starkes Stück Befreiungsgeschichte.“ Als ganz normale Frau habe Gott sie zum „Ort der Menschwerdung Gottes und zur Heimat für seinen lebensschaffenden Geist“ gemacht. Freist erklärte, dass das Loblied, das Maria im Verlauf der Begegnung mit Elisabeth singe, zeige, „wie Gott die Ausgegrenzten sieht“. Er entwerfe die Vision einer gerechten Welt.

Der Rundfunk- und Fernsehmoderator, Pastor Andreas Malessa, moderierte zwei Großveranstaltungen und stellte seine Bücher „Hier stehe ich, es war ganz anders“ über den Reformator Martin Luther und „Malessa macht Urlaub“ vor. Der Beauftragte der Vereinigung Evangelischer Freikirchen am Sitz der Bundesregierung, der Baptistenpastor Peter Jörgensen, agierte unter anderem als Anwalt des Publikums bei einer Veranstaltung zum Thema Reformation und hatte mit anderen die Projektleitung beim Thementag Mission. Zum Auftakt – beim Abend der Begegnung – stellte der ehemalige Vorsitzende des Gemeindejugendwerks Berlin-Brandenburg, Daniel Schmöcker, das multimediale Schul- und Jugendprojekt King-Code vor. Shannon von Scheele vom „Netzwerk gegen Menschenhandel“, das im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden ins Leben gerufen wurde, wirkte in einem Workshop zum Thema Menschenhandel mit. Pastor Andreas Güthling aus der Gemeinde Zoar Berlin-Prenzlauer Berg engagierte sich bei einem Feier-Abendmahl, die Baptistinnen Angelika Behm und Jenny Jörgensen vom Diakoniewerk Immanuel Diakonie befassten sich mit dem Thema „Selbstbestimmung am Lebensende – Brauchen wir eine neue Sterbekultur?“ Karin Weishaupt war am Stand im Bibliodrama-Zentrum anzutreffen und hielt einen Workshop.

Ein Artikel von Klaus Rösler (Auszug aus einem Bericht für DIE GEMEINDE)