Bericht - Gottesbilder

Ein Wochenendseminar am Institut für Mitarbeiter- und Gemeindeentwicklung

„Gott sei Dank gibt es nicht, was sich 90 % der Menschen unter Gott vorstellen.“ (Karl Rahner)

Wie wir uns Gott vorstellen können und welche Vorstellungen der Bibel zu entnehmen sind, daran arbeiteten die Teilnehmenden des Seminars Gottesbilder, das vom 28.-30. Mai 2010 im Bildungszentrum Elstal stattfand. Im Fokus waren die Bilder von Gott als Vater und Richter. Durch die Beteiligung von drei Referenten konnten die Teilnehmer psychologische, exegetische und systematisch-theologische Aspekte der Gottesbilder kennen lernen.

Olaf Kormannshaus, Leiter des Instituts für Seelsorge und Psychologie, führte die psychologischen Aspekte der Gottesbilder und insbesondere des Vaterbildes ein. Dass die Bilder vom leiblichen Vater das Bild von Gott als Vater bestimmen und manchmal verstellen, wurde ebenso hervorgehoben wie förderlichen Aspekte innerer Bilder. Betont wurde ebenfalls, dass auch Bilder der Mutter das Gottesbild prägen.

Dr. Michael Rohde zeichnete die Züge des alttestamentlichen Bildes von Gott als Vater nach und stellte den Teilnehmern Gott als mächtigen, schöpferischen und milden Vater vor Augen. Der gemeinsam geschaute russischen Film „Die Rückkehr“ ermöglichte persönliche Gespräche über eigene Erfahrungen und Prägungen.  

Dr. Oliver Pilnei, Leiter des Instituts für Mitarbeiter- und Gemeindeentwicklung, führte aus, warum Christen auf das Gericht hoffen dürfen. Dabei unterstrich er, dass das Richterbild von vielen Verzerrungen befreit werden müsse: „Der Richter ist der Retter.“ Unter dieser Voraussetzung entfaltet das Richterbild hoffnungsvolle Züge und nährt die berechtigte Sehnsucht nach ausgleichender Gerechtigkeit.

Die Mischung aus tiefgehenden Impulsen, persönlichen Gesprächen und einer intensiven Begleitung durch drei Referenten wurde von den Teilnehmenden als wohltuende Mischung eines Bildungswochenendes erlebt.

Dr. Oliver Pilnei

Ein Artikel von Oliver Pilnei