Gabriele Löding

„Demenz – Leben mit Honig im Kopf“

Regionaler Impulstag Diakonie

„Demenz – Leben mit Honig im Kopf“ lautete das Thema des Impulstags Diakonie, zu dem der BEFG und das Diakoniewerk Kirchröder Turm am 20. Oktober gemeinsam eingeladen hatten.

„Der Umgang mit der steigenden Zahl an Demenzkranken ist eine ethische Frage an unser Werteverständnis und Menschenbild und mit den Zukunftsfragen unserer Gesellschaft vernetzt“, lautete die Ausgangsthese zu diesem Tag. Die 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beschäftigten sich schwerpunktmäßig mit den Fragen: „Wie können positive Perspektiven aussehen?“ und „Welche Auswirkungen hat der Einsatz von Musik bei Menschen mit Demenz?“

Gabriele Löding, BEFG-Referentin für Diakonie, hielt das Impulsreferat zum Umgang mit demenziell erkrankten Menschen. Dabei hob sie hervor, wie wichtig Gewohnheiten und die Einbeziehung aller Sinne und der Gefühle sowohl für die an Demenz Erkrankten als auch für die sie Pflegenden seien.

Johanne Dziewas, Studentin der Musikwissenschaften, erläuterte, dass Musik sowohl der Demenz vorbeugt, als auch in der Demenz Emotionen, Erinnerungen und Aktivitäten fördern kann.

In drei Workshops am Nachmittag näherten sich die Teilnehmenden, die sowohl Angehörige von an Demenz Erkrankten als auch Interessierte und Betroffene waren, dem Thema auf unterschiedliche Weise: Die Leiterin des Ambulanten Hospizdienstes im Diakoniewerk Kirchröder Turm Sabine Schmidt tauschte sich mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zur „Basalen Stimulation“ aus, bei der es darum geht, Menschen durch Berührung, Stimulation und Sinnesanregungen zu fördern und zu aktivieren. „Ich hatte noch nie etwas von basaler Stimulation gehört“, sagte eine Teilnehmerin. „Nach dem Workshop bin ich begeistert, dass ich dadurch eine neue Möglichkeit gefunden habe, mit meiner an Demenz erkrankten Oma zu kommunizieren. Durch die Berührung bin ich ihr nah, und sie spürt es. Das finde ich toll!“

Monika Glaßer, Therapeutin in der Beratungsstelle für Lebens- und Beziehungsfragen im Diakoniewerk Kirchröder Turm, bot einen Workshop zum Thema „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten … Kommunikation bei Demenz“ an. Johanne Dziewas gab in ihrem Workshop „Anregungen für den Einsatz von Musik an Demenzerkrankten“ und erhielt gute Rückmeldungen: „Ich arbeite in einer Seniorenresidenz. Die Anregungen, die wir für den Einsatz von Musik bei demenziell Erkrankten bekommen haben, fand ich persönlich super! Ich bin sehr motiviert, Musik nun viel stärker in die Arbeit zu integrieren.“

Auch insgesamt kam die Veranstaltung gut an. So zog eine ältere Teilnehmerin am Ende des Tages ein positives Fazit: „Seit Jahren pflege ich meinen demenziell erkrankten Mann. Dieser Tag hat mir so gut getan, weil ich hier offen von meinen Erfahrungen und Herausforderungen sprechen konnte.“

Weitere Impulstage Diakonie sind vom Dienstbereich Mission für 2019 in unterschiedlichen Regionen geplant.

Ein Artikel von Hans-Peter Pfeifenbring, Vorstandsvorsitzender des Diakoniewerkes Kirchröder Turm