Denkmal für Dr. Martin Luther King in Washington

Vor Einweihung: BEFG würdigt den baptistischen Bürgerrechtler

An diesem Sonntag weiht US-Präsident Barack Obama in der amerikanischen Hauptstadt Washington offiziell das erste Denkmal für einen Schwarzen auf der Prachtmeile National Mall ein, das Martin Luther King, Jr. National Memorial. Der Baptistenpastor und Friedensnobelpreisträger King, der 1968 in Memphis bei einem Attentat ums Leben kam, zählt zu den einflussreichsten Kämpfern für Gleichbehandlung und gegen Rassismus und Unterdrückung. „Der Einsatz für Menschenrechte hat im deutschen Baptismus immer eine bedeutende Rolle gespielt, und so ist der Baptistenpastor Dr. Martin Luther King für viele in unserer Freikirche ein großes Vorbild“, so Pastorin Regina Claas, die Generalsekretärin des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG).

In der deutschen Hauptstadt erinnert eine Gedenktafel des BEFG-Landesverbandes Berlin-Brandenburg an Dr. Martin Luther King. Dieser besuchte im September 1964 in der Stallschreiberstraße im Ortsteil Kreuzberg die Stelle, an der kurz zuvor ein DDR-Bürger bei einem Fluchtversuch beschossen und verletzt worden war. King verurteilte am Ort des Geschehens „die trennende Mauer der Feindschaft“. Im Ostteil der Stadt begegnete der Amerikaner einer Delegation des Baptistenbundes der DDR. Pastor Rolf Dammann, der damalige Generalsekretär, erinnert sich noch heute mit Begeisterung: „Wir waren alle sehr beeindruckt von Martin Luther King und seiner Ansprache in der Marienkirche. Es war eine große Ehre, ihn danach persönlich zu treffen und ihm unsere Segenswünsche mitzugeben, die Begegnung hat mich sehr berührt.“

Auch an anderen Stellen wird innerhalb des BEFG das Gedenken an Dr. Martin Luther King hochgehalten. So dokumentiert etwa die EFG Hamm auf ihrer Internetseite (www.freikirche-hamm.de) Leben und Wirken des Freiheitskämpfers. „Auch im Baptistischen Weltbund (BWA) ist King unvergessen“, betont Regina Claas, die neben ihrem Amt im BEFG eine von 12 BWA-Vizepräsidenten ist: „Noch immer ist der Rassismus nicht überwunden – auch in den USA. So ist Kings Botschaft aktuell und relevant, und im Weltbund berufen wir uns im Einsatz für Gerechtigkeit gerne auf den engagierten Vorkämpfer aus unseren Reihen.“

Das Denkmal in Washington wurde bereits am 22. August dieses Jahres für das Publikum geöffnet und sollte ursprünglich am 28. August offiziell eingeweiht werden, dem 48. Jahrestag von Kings berühmter Rede „I have a Dream“. Wegen Hurrikan Irene musste die Zeremonie jedoch auf den 16. Oktober verschoben werden.

Ein Artikel von Dr. Michael Gruber