Foto: Ulrich Hildebrand

Flüchtlingshilfe konkret

Das Engagement der EFG Gelsenkirchen-Buer

„Wir schaffen das“, sagte Kanzlerin Merkel vor fast genau einem Jahr angesichts der großen Zahl von Menschen, die nach Deutschland flüchteten. Damit die Aufnahme und Integration der Flüchtlinge tatsächlich zu schaffen ist, braucht es auch viel ehrenamtliche Hilfe. Zahlreiche Gemeinden im BEFG engagieren sich für Flüchtlinge, öffnen ihre Türen und Herzen. Einen Überblick finden Sie hier. Eine davon ist die EFG Gelsenkirchen-Buer. Pastorin Christine Schultze gibt einen Einblick, wie sich ihre Gemeinde über einen „Help-Laden“, eine Umzugshilfe, eine Spielkiste und Deutschunterricht ganz praktisch engagiert.
 
Die EFG Gelsenkirchen-Buer ist in drei unterschiedlichen Bereichen aktiv. Wir unterstützen einen Help-Laden, der aus einem ökumenischen Arbeitskreis heraus entstanden ist. Ein ehrenamtliches Team von etwa zwölf Leuten aus einer evangelischen und einer katholischen Kirche sowie aus unserer Gemeinde betreibt den Laden. An vier Stunden in der Woche ist er Anlaufstelle sowohl für Flüchtlinge, die Hilfe brauchen, als auch für Menschen, die Hilfe geben wollen.
 
Der Help-Laden wurde am Buß- und Bettag 2015 in einem ökumenischen Gottesdienst eröffnet und ist zurzeit im Eine-Welt-Laden der evangelischen Kirche lokalisiert. Wir suchen aber neue Räume, weil der Platz nicht ausreicht. Der ökumenische Arbeitskreis begleitet die Arbeit im Hintergrund und beruft die Teamtreffen ein und leitet sie.
 
Ein weiteres Team von rund acht Leuten aus unserer Gemeinde hilft Flüchtlingen bei Umzügen mit Transport und Kistenschleppen, Organisation und dem Aufbau von Möbeln. Das Team war in den letzten Monaten sehr aktiv und hat seit Dezember 2015 insgesamt 28 Aktionen durchgeführt. Inzwischen wird es von fünf bis zehn Flüchtlingen unterstützt, die immer wieder mit anpacken.
 
Seit Februar 2016 bieten wir außerdem jeden Freitagnachmittag eine Spielkiste für alle Kinder zwischen drei und zwölf Jahren, die Lust zum Spielen haben, an. Kinder aus der Gemeinde, aus dem Freundeskreis und Kinder von Geflüchteten spielen, basteln und werkeln zusammen. Sie sollen erleben, dass Erwachsene Zeit für sie haben  und sie in ihrer Unterschiedlichkeit willkommen sind. Kinder aus verschiedenen Nationen spielen miteinander – so geht Integration am leichtesten. Rund 15 Menschen engagieren sich hier als Helfer. In dieser Zeit haben die Eltern der geflüchteten Kinder die Möglichkeit, in Ruhe an einem Deutsch-Training teilzunehmen. Dieses erfreut sich mit etwa 25 Teilnehmern großer Beliebtheit und ist gut ausgelastet – sechs Mitarbeiterinnen sind hier aktiv.
 
Darüber hinaus setzen sich viele Einzelpersonen auf ganz unterschiedliche Weise ein: indem sie Flüchtlinge begleiten, Patenschaften übernehmen, sich um eine Kleiderkammer kümmern und vieles mehr. Das Engagement hat auch unsere Gemeinde verändert. Wir freuen uns, dass wir seit einigen Monaten immer einige internationale Gäste im Gottesdienst haben.

Ein Artikel von Christine Schultze