Die Delegierten des Baptistischen Weltbundes (BWA) und des Weltrats der Methodistischen Kirchen beim Treffen in Elstal

Gemeinsam Gottes Kirche sein

Methodisten und Baptisten treffen sich zu theologischen Gesprächen

„Jünger machen: Die Taufe als Beginn des Christseins“ – unter diesem Thema trafen sich 13 Vertreter der Baptisten und Methodisten auf Ebene ihrer Weltbünde zur dritten Runde theologischer Gespräche auf dem Campus der Theologischen Hochschule Elstal in Wustermark bei Berlin. Nach den Gesprächen vom 3. bis 10. Februar veröffentlichten beide Seiten eine Erklärung.

Wie es darin heißt, habe man zwei Bibelarbeiten erlebt. Eine habe der frühere Bischof der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland, Dr. Walter Klaiber (Tübingen), und die andere der Elstaler Theologe Prof. Dr. Carsten Clausen gehalten. Darüber hinaus habe man über historische, theologische, liturgische und ökumenische Perspektiven der Taufe im weltweiten Kontext gesprochen. Die Methodisten praktizieren die Kinder- und die Erwachsenentaufe. Der Elstaler Systematische Theologe und Studienleiter, Prof. Dr. Uwe Swarat, präsentierte ein Papier über die Baptistische Lehre im weltweiten Horizont.

Höhepunkt war ein Gottesdienst in der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden Berlin-Schöneberg, in dem „elf neue Christen“ getauft wurden. Zum Mittagessen habe die Gruppe die Bischöfin der Evangelisch-methodistischen Kirche, Rosemarie Wenner (Frankfurt am Main), und den Präsidenten des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, Michael Noss (Berlin), getroffen. Er ist auch Gemeindepastor in Schöneberg. Mit dabei gewesen seien BEFG-Generalsekretär Christoph Stiba und der Rektor der Theologischen Hochschule Elstal, Michael Kißkalt. Auch ein Gespräch mit dem methodistischen Superintendent Gabriel Straka in der Berliner Christuskirche stand auf dem Programm. Im Vorfeld des 500. Reformationsjubiläums besuchte die Gruppe zudem die Lutherstadt Wittenberg.  

Stiba sagte gegenüber der GEMEINDE: „Ökumenischen Dialog halte ich für außerordentlich wichtig. Zusammen mit unseren Geschwistern aus anderen Konfessionen dürfen wir – bei allen Unterschieden – gemeinsam Kirche Gottes sein – in der Einheit, die Christus uns geschenkt hat.“ Damit das gelingt, sei es nötig, Unterschiede nicht zu verleugnen, sondern konstruktiv und im Geiste Christi darüber zu reden. Stiba: „Ich freue mich sehr, dass wir in Elstal Gastgeber sein durften für einen solch wichtigen internationalen Dialog zwischen Baptisten und Methodisten.“

Die nächste Gesprächsrunde soll in Kingston auf Jamaika stattfinden. Dort wird es um das Thema gehen: „Der Ruf in die Jüngerschaft“.

Zum 1905 gegründeten Baptistischen Weltbund gehören 232 Baptistenbünde in 121 Ländern, die 40 Millionen Mitglieder in 177.000 Gemeinden vertreten. Zum Weltrat methodistischer Kirchen gehören über 11 Millionen Mitglieder in 132 Ländern und fast 42.000 Gemeinden. Die Evangelisch-methodistische Kirche wurde 1784 von dem englischen Erweckungsprediger John Wesley (1703-1791) gegründet.

Ein Artikel von Klaus Rösler, DIE GEMEINDE