Hoffnung auf offene Gemeinden

Zugewanderte Christen brauchen einheimische Freunde

Dass sich Menschen aus mehreren Kulturen einander begegnen und verstehen, ist ein langer Weg über viele Brücken. Dabei braucht man auf allen Seiten Geduld: Offenheit füreinander und Abgrenzung gegeneinander wechseln sich ab und haben jeweils ihr Recht. Manchmal geht der Riss der Kulturen mitten durch Familien, wenn Kinder sich z.B. viel schneller integrieren als ihre Eltern. Besonders spannungsreich wird es in der moslemisch geprägten Familie, wenn ein Familienmitglied Christ wird. Auch für die einheimischen Gemeinden ist es eine Herausforderung, sich auf die vielen internationalen Christen in ihrem Umfeld einzulassen. Den Weg der Integration müssen letztlich alle gehen. Internationale Christen bitten ihre einheimischen Freunde, sich mit ihnen auf den Weg der Integration zu machen, vor allem, indem man Ebenen der Gemeinschaft miteinander findet. Sie brauchen Freunde, die ihnen die Angst for der Fremde und ihren hohen Anforderungen nehmen. Sie wünschen sich, dass einheimische Christen Deutschkurse in ihren Räumen anbieten und sie begleiten bei Behördengängen oder bei der Wohnungs- und Arbeitssuche. Miguel Castro, Pastor der spanischsprachigen Gemeinde, sprach in seiner Bibelarbeit [über Phil.2,1-4] über die Herausforderung an die Christen, sich gegenseitig Leben einzuhauchen, damit sie ihrer Einheit in Christus Gestalt geben können.

Gut fünfzig Mitarbeiter (aus 16 Nationen) in internationalen und deutschen Gemeinden nahmen am Internationalen Mitarbeitertag in Erlangen teil. Es war seit 2007 das dritte interkulturelle Treffen in Kooperation zwischen dem BEFG (Michael Kißkalt) und dem österreichischen Baptistenbund (Andrea Klimt). Mit großem Applaus wurde die Nachricht aufgenommen, dass der BEFG im September mit dem „Pastoralen Integrations- und Ausbildungsprogramm“ startet, um die Pastoren in den internationalen Gemeinden in die Pastorenschaft des Bundes zu integrieren. Offen blieb die Frage nach der gemeinsamen Mission von einheimischen und zugewanderten Christen in Deutschland. Im Mai 2011 spricht man sich zu dieser Thematik wieder in Essen-Altendorf zur interkulturellen und überkonfessionellen Konferenz Jesus verbindet – einheimische und zugewanderte Christen erreichen gemeinsam Menschen mit dem Evangelium, organisiert von der Deutschen Evangelischen Allianz sowie Kirchen und Freikirchen.

24.02.2010
Michael Kißkalt

Ein Artikel von Michael Kißkalt