Interkulturelle Gemeindearbeit: Ein Projekt mit Zukunft

Treffen internationaler Verantwortlicher im BEFG

Internationale Leiter und Leiterinnen, die zum BEFG gehören, wollen diesen aktiv mitgestalten und Impulse geben. Das war die klare Botschaft eines Treffens in Elstal am 7. und 8. Juli, zu dem Thomas Klammt, Leiter der „Internationalen Mission in Deutschland“, eingeladen hatte.

Acht Verantwortliche aus ganz Deutschland waren angereist. Sie vertraten sechs Herkunftsländer (Argentinien, Ghana, Iran, Kongo, Sri Lanka, Vietnam) und damit auch große Gruppen von internationalen Gemeinden und Netzwerken.

Friedbert Neese überbrachte die Grüße der Bundesgeschäftsführung mit den Worten: „Die Zukunft des Bundes ist bunt, interkulturell und diakonisch.“ Dann berichteten alle Anwesenden vom Wirken Gottes und den Herausforderungen ihres Dienstes, mehrmals unterbrochen durch Gebetszeiten für die genannten Anliegen.
In Nordrhein-Westfalen sind gute Kontakte zwischen internationalen und deutschen Gemeinden entstanden – die Gemeinde „Quelle des Lebens“ in Aachen hat große Unterstützung bei der Renovierung ihrer neuen Räume erlebt, die tamilische Gemeinde in Viersen ist von einer deutschen Seniorengruppe „adoptiert“ worden, die regelmäßig für sie betet und Geld sammelt. Richard Aidoo von der New Life Church Düsseldorf kommt mit deutschen Geschäftsleuten in Kontakt, wenn er ihnen Gebet in Krankheitszeiten anbietet, und sie Heilung durch Gottes Kraft erfahren. In Hamburg-Hamm haben Deutsche und Vietnamesen bereits einen Seminartag über den Auftrag der Gemeinde gehalten und beraten nun gemeinsam, wie sich die Gemeinde für Menschen in ihrem Stadtteil öffnen kann. Die Latino-Gruppen in Bayern wollen nicht spanische Gemeinden sein, sondern mit den Deutschen zusammen „Gemeinde der Zukunft“ bauen.

„Wir Deutschen brauchen eine Gebets-Erneuerung“, stellte Hartmut Hoevel, Verantwortlicher für die IMD in Nordrhein-Westfalen, fest. Richard Aidoo, Hauptpastor der New Life Church Düsseldorf, leitete uns im Frühgebet, bei dem wir in acht Muttersprachen besonders für die Gemeinden und für Deutschland beteten. In angeregte Diskussionen brachte uns José Malnis, Pastor in München, durch seine Bibelarbeit und die Fragen: Warum sind Deutsche so zurückhaltend, wenn es um die Einladung zum Glauben geht? Und wie kommt es, dass Menschen aus Kulturen, die sonst sehr von Höflichkeit und indirekter Kommunikation geprägt sind, den Anspruch des Evangeliums viel direkter verkündigen?

Wir sammelten Gedanken zum geplanten Jahresthema des BEFG, bei dem ausdrücklich erwartet wird, dass unsere Gemeinden auch durch interkulturelle Begegnungen inspiriert werden. Mit einer Zusammenstellung von gelungenen Modellen der Integration und der interkulturellen Gemeindearbeit wollen wir dazu Impulse geben.
Das Treffen hat viel dazu beigetragen, dass internationale Leiter und Leiterinnen sich im Bund wahrgenommen fühlen, ihre Erfahrungen einbringen und auch voneinander lernen. Im nächsten Jahr soll das Treffen in Nordrhein-Westfalen stattfinden, wo über die Hälfte der Beteiligten zuhause ist.

Ein Artikel von Thomas Klammt