Interkultureller Gemeindebau und neuer Landesjugendpastor

Ratstagung des Landesverbands NOSA

Am 1. April fanden in sieben Landesverbänden des BEFG die jährlichen Ratstagungen statt, und die Arbeitsgemeinschaft der Brüdergemeinden (AGB) hat sich zu ihrer Jahresversammlung getroffen. Von der Ratstagung des Landesverbands Niedersachsen-Ostwestfalen-Sachsen-Anhalt berichtet Jürgen Tischler. 

So bunt wie die Gemeinden, war die Delegiertenversammlung von den Hautfarben her leider nicht. Auf Befragen des Referenten Klaus Schönberg hatten viele der 143 Delegierten aus den 90 Gemeinden des Landesverbandes Niedersachsen-Ostwestfalen-Sachsen-Anhalt (NOSA) Migrationshintergrund. Fast alle Gemeinden bestehen aus vielen Nationen. Nur in wenigen gibt es aber bereits eine Leitung, in der diese Vielfalt auch repräsentiert ist. Mit dem Thema „... von der monoethnischen zur interkulturellen Gemeinde“ befasste sich der Rat der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden mit insgesamt 200 Teilnehmern zum Abschluss seiner Tagung in Höxter. In dem engagiert und kommunikativ vorgetragenen Thema stellte der Referent des Bundes fachlich und anschaulich Modelle des interkulturellen Gemeindebaus vor und wies auf Chancen und Risiken dabei hin.

Die Ratstagung eröffnete mit einem Gottesdienst, in dem der Gemeindegründer Pastor Tobias Kron (Braunschweig-Connect, Kirche im Kino) in seiner Predigt fragte: „Wie können wir das Reich Gottes ausbreiten?“. Seine Antwort: Viel Zeit mit Menschen verbringen, viel zuhören und sich dann gemeinsam auf die Suche nach Antworten auf Lebens- und Glaubensfragen begeben. Die Musik wurde von Quarterly, einer Gemeindegründungsinitiative in Hannover, übernommen. Später interviewte der Referent für Gemeindeentwicklung und Öffentlichkeitsarbeit Jürgen Tischler einen weiteren Gemeindegründer aus Braunschweig. Alexander von Krosigl ist mit seinem Team unterwegs, um ebenfalls in Braunschweig auf neuen Wegen mit Menschen über Leben und Glauben ins Gespräch zu kommen. Für derartige neue Projekte legte die Versammlung 883€ zusammen.

Per Videoclip wurde der neue Jugendpastor des GJW vorgestellt. Benedikt Elsner wird ab dem 1.Oktober 2017 die Nachfolge von Christian Fischer antreten und freut sich bereits jetzt auf die anstehenden Aufgaben und Begegnungen. Das GJW möchte das NOSIVAL nutzen, um Benedikt vorzustellen und lädt hierzu alle Interessierten herzlich ein. Die bisherigen Referenten Christian Fischer und Deborah Fischer beenden ihren Dienst im Laufe des Jahres. Die anwesende Deborah Fischer bedankte sich für die gute Zusammenarbeit und wurde mit großem Applaus verabschiedet.

Sebastian Nowottka als Geschäftsführer und Projektmanager des Gemeindejugendwerkes (GJW) berichtete gemeinsam mit den Landesjugendausschuss-Vorsitzenden über die aktuellen Entwicklungen im GJW. Eine davon ist das NOSIVAL, der Mitarbeitertag des GJW, der alljährlich am 3. Oktober stattfindet. An diesem Tag wollen sie das ehrenamtliche Engagement der vielen GJW Unterstützer/innen würdigen und Danke sagen.
 
„Mehr Möglich Machen.“ Hinter diesem Slogan verbirgt sich das neue Leitbild, das sich das Gemeindejugendwerk (GJW) gegeben hat und das durch Sebastian Nowottka vorgestellt wurde. Ziel des Leitbildprozesses sei es gewesen, den vielen Menschen in unserem Landesverband einen kompakten Überblick über unsere Arbeit zu geben und diesen in einem griffigen Slogan zu verpacken!
Die frisch gewählten Vorsitzenden des Landesjugendausschusses, Daniel Taufall und Lars Neben, stellten sich dem Landesverbandsrat vor, gaben das Ausscheiden von Rahel Maurer und Christopher Herrmann bekannt und dankten ihnen für ihr Engagement im GJW.

In einem lockeren Verhandlungsteil unter der Leitung von Dr. Fred Pieneck, dem Leiter des Landesverbandes, nahm der Rat den Haushalt 2016 ab und beschloss einstimmig den Haushalt für 2017 mit 275.000€. Der Beitrag bleibt mit 25€ pro Mitglied für 2018 stabil. Lothar Leinbaum, als Vertreter der Pastorenschaft verabschiedete seinen Vorgänger Bernd Ehle und stellte die Pastoren und Diakone vor, die eine neue Dienststelle angetreten haben. Er sprach von gegenwärtig etwa 50 bis 60 Berufungsverfahren in unserem gesamten Bund und zählte innerhalb des Landesverbandes 59 Hauptamtliche.

Der Richter Eckart Müller-Zitzke (Salzgitter) wurde von dem Gremium einstimmig für das höchste Leitungsgremium der Freikirche, das Präsidium des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden vorgeschlagen.

In den Berichten verschiedener Aussteller wurde das breite Spektrum der Aufgabenfelder in und außerhalb des Landesverbandes deutlich. Die Mediensuchtstelle „return“, die Drogenarbeit „Neues Land“, EBM INTERNATIONAL, die Spar- und Kreditbank, der Arbeitskreis Internet und die mobile „Eventkirche“ stellen nur einen Ausschnitt der vielfältigen und kreativen Ausdrucksformen gelebten Glaubens dar.

Bei dieser Ratstagung erfolgte die Anmeldung per QR-Code und Scanner. Dadurch reduzierten sich die Schlangen an der Anmeldung erheblich. Für einige Delegierte war das gewöhnungsbedürftig, für die Veranstalter eine erhebliche Arbeitserleichterung. Es besteht die Herausforderung, das Verfahren weiter zu verbessern. Über die neue Internetseite, die Jürgen Tischler mit Christian Kuntze vom AK-Internet vorstellte, soll in Zukunft die Vernetzung und Information der Gemeinden gefördert werden. Mit einer Mitarbeiterdatenbank können in Zukunft Ressourcen abgerufen und geteilt werden.
Großen Zuspruch und Dank fand die Gastfreundschaft der gastgebenden Gemeinde Höxter II, die mit ihren Mitarbeitern, ihren Räumlichkeiten, dem professionellen Catering und einem netten Ambiente die Tagung zu einem Erlebnis werden ließ.

Die Materialien der Tagung sind auf der Webseite des Landesverbandes verfügbar. Der Landesverband NOSA umfasst 90 Gemeinden mit 11.127 Mitgliedern. Leiter ist Dr. Fred Pieneck.

Ein Artikel von Jürgen Tischler