Mission im Doppelpack

Mission im Doppelpack

Impulstagung Mission 2010: Evangelisation und Diakonie gehören zusammen

Schmitten – In der Gemeindearbeit gehören Evangelisation und Diakonie untrennbar und  gleichberechtigt zusammen. Darauf wurde bei der Impulstagung des Dienstbereichs Mission des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden vom 18. bis 20. Januar in der Familienferienstätte Dorfweil in Schmitten/Taunus hingewiesen. Das Treffen mit über 80 Teilnehmern stand unter dem Motto „Mission im Doppelpack – Evangelisation & Diakonie“.

Der Evangelist und Baptistenpastor Arno Kawohl (Gießen) präsentierte unter anderem den Begründer der Heilsarmee William Booth (1829-1912) als bis heute aktuelles Beispiel für einen Christen, dessen Leidenschaft dem ganzen Menschen gegolten habe und der sich unter dem Motto „Seife, Suppen, Seelenheil“ sowohl für die Verbesserung der Lebenssituation eingesetzt habe als auch dafür, dass Menschen Christen würden. Unter anderem regte Kawohl an, jede Woche einen Tag lang zu fasten, um mit dem gesparten Geld Sozialprojekte zu fördern.

Der Dozent für Diakonik am Theologischen Seminar der Freikirche in Elstal, Ralf Dziewas (Elstal), wandte sich gegen falsche Erwartungen an diakonisches Handeln. Die praktischen Taten der Nächstenliebe hätten ihren Zweck in sich selbst und dürfen nicht als Mittel missbraucht werden, damit Menschen in eine Glaubensentscheidung gedrängt würden.

Der Leiter des Dienstbereichs Mission, Pastor Christoph Stiba (Elstal), wies gegenüber idea darauf hin, dass viele Gemeinden seiner Freikirche missionarisch sein wollten. Dies hätten Umfragen gezeigt. Es gebe jedoch eine große Unsicherheit, wie das praktisch aussehen könne. „Offensichtlich ist uns der schlichte Blick für die Menschen um uns herum verloren gegangen“, so Stiba. Wenn Christen ganzheitlich vor Ort lebten mit Kontakten zu Vereinen, Behörden und anderen Initiativen, würden sie entdecken, was sie für andere Menschen tun könnten. Es gehöre darüber hinaus ebenso zur Mission, ungerechte Strukturen in der Gesellschaft zu thematisieren und sich für Veränderungen einzusetzen.

28 Gemeindegründungsprojekte

Vor der Tagung trafen sich 13 Vertreter von insgesamt 28 Gemeindegründungsprojekten der Freikirche zu einem Erfahrungsaustausch. Sie unterstrichen dabei ihr Interesse an einer stärkeren Vernetzung untereinander und mit bestehenden Gemeinden. Deutlich sei auch geworden, dass auch ausgebildete Theologen nicht immer über das ausreichende Handwerkszeug für eine Gemeindeneugründung verfügten. Dies wolle der Dienstbereich Mission künftig ändern, kündigte Stiba an.

Klaus Rösler

Ein Artikel von Klaus Rösler