Nach der Einheit streben

Unterschiedliche Formen der Ökumene

Die Delegierten der BEFG-Landesverbände in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) trafen sich in Elstal, um über verschiedene Formen der Ökumene und anstehende ökumenische Großereignisse zu sprechen.

Im Mittelpunkt der Versammlung vom 24. bis 25. Januar standen Begegnungen und Austausch: Die ACK-Delegierten berichteten von ihren Erfahrungen aus den ACK-Treffen vor Ort. Speziell thematisiert wurden Angebote für junge Leute und die Einbindung neocharismatischer Bewegungen, wie International Christian Fellowship (ICF), und die Frage nach neuen Formen der Ökumene, wie sie auch der Christliche Convent Deutschland (CCD) vertritt.

Über die Orts- und Landesverbandsebene hinaus ist die ACK auch auf Bundesebene aktiv. Die ACK-Geschäftsführerin Dr. Verena Hammes besuchte das baptistische Treffen und stellte die Planungen für das „Jahr der Ökumene“ 2021 vor. Zum einen findet vom 12. bis 16 Mai 2021 der 3. Ökumenische Kirchentag (ÖKT) in Frankfurt am Main statt sowie erstmals in Deutschland die Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) im September in Karlsruhe. Zum anderen unterstützt die ACK das Täufergedenken „Gewagt! 500 Jahre Täuferbewegung 1525 – 2025“. Denn Dr. Verena Hammes ist überzeugt: „Was eine oder mehrere Mitgliedskirchen bewegt, bewegt die gesamte ökumenische Familie.“

Prof. Dr. Uwe Swarat berichtete von den internationalen Gesprächen, an denen der BEFG beteiligt ist. So hat der Baptistische Weltbund mit dem Weltrat der Methodisten vier Jahre lang Gespräche geführt. Die Ergebnisse dieses ökumenischen Dialogs wurden jetzt in dem Bericht „Glaube, der durch die Liebe tätig ist“ auch auf Deutsch veröffentlicht. Darin wurden viele Gemeinsamkeiten, wie die bereits gelebte Abendmahls- und Kanzelgemeinschaft, festgehalten. Außerdem werden Baptisten und Methodisten – unabhängig von den unterschiedlichen Taufverständnissen – dazu ermutigt, die Gemeinschaft und das gemeinsame Handeln zu suchen.

Auf der Jahrestagung beschäftigten die ACK-Beauftragten sich auch mit einem Beitritt zum Ökumenischen Rat der Kirchen. Zum bevorstehenden Beschluss des Bundesrates über den Antrag auf Mitgliedschaft erklärten die Delegierten: „Wir begrüßen es sehr, dass sich der Bundesrat in den vergangenen zwei Jahren mit dem ÖRK befasst hat. Wir werben nachdrücklich darum, in diesem Jahr 2020 dem Beitritt zuzustimmen. Als Evangelisch-Freikirchliche Christen in unseren Orten engagieren wir uns auf regionaler Ebene, auf Bundesebene und in Europa ökumenisch. Für uns ist es nur konsequent, dass unser Bund sich auch auf Weltebene zur Zusammenarbeit der Kirchen bekennt, zum gemeinsamen Ringen um die Erkenntnis des Willens Christi für unsere Zeit. Weil die Welt das Evangelium von Jesus Christus hören soll, müssen Kirchen auch weltweit nach der Einheit streben, um die Jesus gebetet hat.“

Darüber hinaus hatten die ACK-Beauftragten Pastor i.R. Heinrich Christian Rust eingeladen. Er stellte den Christlichen Convent Deutschland (CCD) vor: ein christliches Netzwerk von leitenden Verantwortlichen aus den verschiedenen verfassten Kirchen und Freikirchen sowie aus christlichen Gemeinschaften und Bewegungen. Dieser Zusammenschluss möchte die Ökumene in unterschiedlichen Dimensionen leben. Dazu gehört zum Beispiel die sogenannte Ökumene der Herzen, das geistliche Erkennen, wie Christus im anderen lebt. Der CCD versteht sich als „Anstoß-Bewegung“, die geistliche Leiter einlädt, ökumenische Einheit zu vertreten.

Pastor Manfred Ewaldt leitete die Versammlung und resümierte: „Wir haben unterschiedliche Formen der Ökumene auf lokaler, regionaler und internationaler Ebene in den Blick genommen. Auf das wir als Christinnen und Christen voneinander lernen, uns ergänzen und das Gemeinsame suchen!“

Ein Artikel von Jasmin Jäger