Carsten Hokema, Prof. Dr. Andrea Strübind und Friedrich Schneider vor der Reformationsausstellung

Reformation – da geht was!

Ausstellung und Broschüre zur Reformation sind sehr gefragt

Die Nachfrage zur Ausstellung und Broschüre „Reformation – da geht was!“, die von Prof. Dr. Andrea Strübind und den BEFG- Referenten Carsten Hokema und Friedrich Schneider, erarbeitet wurden, ist überraschend groß.

Gerechnet wurde in der Planung mit fünf bis acht Ausstellungen, mittlerweile sind mehr als 20 einzelne Ausstellungen, die jeweils aus acht Roll-Ups bestehen, erstellt worden. Besonders positiv wird die Nachhaltigkeit der Ausstellung bewertet, da durch die Gestaltung von spezifischen Roll-Ups der einzelnen Landesverbände und der Ortgemeinden bleibende Materialien für die Öffentlichkeitsarbeit entstehen.

Von der Broschüre „Reformation – da geht was!“ sind in den vergangenen drei Monaten von Gemeinden des BEFG über 10.000 Exemplare bestellt worden. Die Broschüre enthält die Texte sowie inhaltliche Hinführungen zu den einzelnen Themen der gleichnamigen Ausstellung. Fragen zur inhaltlichen Vertiefung sind auch enthalten. Das 70-seitige Heft, das in die Geschichte der Reformation aus einer Perspektive einführt, die die täuferischen Kirchen und die Freikirchen berücksichtigt, und die reformatorischen Kernthemen auf ihre bleibende Bedeutung und Aktualität befragt, wird auch gerne von Gemeinden bestellt, die selbst keine Ausstellung durchführen. Die prägnanten Einführungen in die Geschichte, die Inhalte und die Auswirkungen der Reformation unter Berücksichtigung freikirchlicher Aspekte eignen sich auch für geschichtlich und theologisch interessierte Hauskreise und Gemeindegruppen.

Über die Ausstellungseröffnung in der EFG Bremerhaven schreibt Pastor Janusz Blonski: Zur Eröffnung der Ausstellung zum Reformationsjubiläum am 25. Februar 2017 hielt Prof. Dr. Andrea Strübind eine Vortrag über „Freiheit eines Christenmenschen. 500 Jahre Reformation“. Die Rednerin stellte dabei in hervorragender Weise eine andere Sicht der Reformation dar. Es war eine freikirchliche Sicht, in der sie für ein inklusives Verständnis der Reformationszeit plädierte. Demnach waren nicht nur Luther, Zwingli und Calvin die treibenden Kräfte der reformatorischen Bewegungen, sondern auch der linke Flügel der Reformation, allem voran die Täuferbewegung. Diese Sicht war für die anwesenden Vertreter der Kirchen teilweise neu, aber sehr bemerkenswert. Frau Susanne Wendorf-von Blumröder, Superintendentin des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Bremerhaven, lud in ihrem Grußwort alle Christen dazu ein, die Rückbesinnung auf die christlichen Wurzeln zu pflegen. Pastor Andreas Pape, Dechant der katholischen Kirche Bremerhaven, betonte in seinem Beitrag, dass er dankbar sei, dass sich heute Christen gegenseitig kennenlernen. Er meinte, die Katholiken seien heute nicht mehr in der Verteidigungsstellung, denn die Reformation sei nun ein gemeinsames Thema, denn Kirche muss immer, auch in der heutigen Zeit, in Bewegung bleiben.

Viele Gemeinden des BEFG bieten im Laufe des Jahres 2017 Veranstaltungen rund um die Ausstellung an. Das reicht von einer festlichen Ausstellungseröffnung mit Empfang, zu der auch ökumenische Gäste eingeladen werden können, über Predigtreihen oder Gemeindeabenden, Matineen mit Musik zu den verschiedenen Themenfeldern, bis hin zu Führungen für Schulklassen, Gruppen und Interessierten. Auch Ökumenische Arbeitskreise haben die Ausstellung für ihre Reformationsveranstaltungen bestellt und sogar eine landeskirchliche Kirchengemeinde. „Die Eröffnungsveranstaltungen zur Ausstellung in verschiedenen Gemeinden waren bisher für mich sehr eindrückliche Erfahrungen“, so Andrea Strübind. „Mich hat vor allem die Teilnahme, das Erstaunen und das Interesse ökumenischer Gäste begeistert und berührt. Eine Teilnehmerin sagte mir anschließend: ‚Ich wusste gar nicht, dass es so viele protestantische Kirchen gibt.‘ Ein anderer Besucher teilte mir freudestrahlend mit: ‚Das hat richtig Lust gemacht auf Kirchengeschichte!‘“.

Die Ausstellung wird auch von Mai bis Mitte September in Lutherstadt Wittenberg im Rahmen der Weltausstellung Reformation zu sehen sein. Es sind auch noch 2000 Exemplare der Broschüre vorrätig, die gerne bestellt werden können.

Ein Artikel von Carsten Hokema