Schön und schwer mit der Leichten Sprache

Viel Freude bei der „Werkstatt Leichte Sprache“ mit Andrea Schneider

„Ganz schön schwer mit der Leichten Sprache, aber es macht viel Freude!“ So lautete das Fazit von vielen der 17 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der „Werkstatt Leichte Sprache“, die am 31. August in der EFG Hannover-Walderseestraße stattgefunden hat. Andrea Schneider, die Referentin der Evangelisch-Freikirchlichen Akademie Elstal, führte in die Grundregeln dieser Sprache ein. Leichte Sprache bemüht sich um Verständlichkeit für Erwachsene besonders mit Lern-Schwierigkeiten. Die Einladung hatten vor allen Gottesdienstmoderatoren wahrgenommen, die verständlicher werden wollen. Die Teilnehmenden kamen aus sechs verschiedenen Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden der Region Hannover, aber auch aus Hamburg und einer katholischen und lutherischen Kirche: Anhand von Johannes 3 Vers 16 zeigte die Pastorin und Germanistin Andrea Schneider wie kompliziert dieser so berühmte Vers des Neuen Testaments ist. Altbekannte oder auch schwierige Bibeltexte in Leichte Sprache zu übertragen ist eine echte Hilfe für alle Bibelleser. Besonders deutlich wurde, dass hinter den Regeln für eine verständliche Sprache die innere Grundhaltung steht, sich Mühe um den anderen zu machen, der die Worte hören oder lesen soll. In kleinen Arbeitsgruppen wurde in der Werkstatt regelrecht an Wochen- oder Monatssprüchen und später auch an ganzen Predigttexten und Gebeten gehobelt und gesägt.

Das machte Satz für Satz Mühe, denn jeder Satz sollte nur einen Gedanken enthalten. Die Ergebnisse wurden einander vorgestellt und die Teilnehmenden waren begeistert, wie unmittelbar und frisch die Bibelworte auf sie wirkten. Aus „Lobe den Herrn, meine Seele und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“ (Ps 103,2) wurde so: „Ich liebe Gott. Ich sage es ihm. Es kommt tief aus mir. Ich erinnere mich, was er Gutes getan hat. Daran denke ich.“ Am Ende waren die Teilnehmenden hoch motiviert auch künftig genau, kreativ und verständlich Bibeltexte zu Gehör zu bringen.

Ein Artikel von Dr. Michael Rohde