Sensibilisieren für ein weltweites Unrecht

Netzwerk gegen Menschenhandel wird eingetragener Verein

Dortmund – Das innerhalb des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) seit 2006 tätige „Netzwerk gegen Menschenhandel“ hat sich als Verein organisiert, um effektiver arbeiten zu können. Zur neuen Vorsitzenden wurde Pastorin Christine Schultze (Dortmund) gewählt. Das Treffen der acht Interessenten fand in ihrer Gemeinde in Dortmund-Eving statt. Neben dem bisherigen Leitungsteam waren auch vier Gemeindemitglieder aus Dortmund-Eving mit dabei. Sie nahmen die Satzung an und unterzeichneten sie. Zur stellvertretenden Vorsitzenden wurde Shannon von Scheele (Berlin) und zur Schatzmeisterin Cornelia Nikesch (Usingen) gewählt. Alle drei
gehörten auch bislang schon zum Leitungsteam des Netzwerkes.

Bisher war das Netzwerk ein Projekt der Europahilfe des BEFG. Wie Christine Schultze mitteilte, soll die Verbundenheit mit dem Bund erhalten bleiben. Deshalb habe der Verein die „Bekenntnisgemeinschaft mit dem BEFG“ beantragt.

Die Öffentlichkeitsreferentin des Bundes, Julia Grundmann (Elstal), die
bisher ebenfalls zum Leitungsteam gehörte, zog sich aus der Arbeit zurück.
Als „sehr ermutigend“ hat der Vorstand die Unterstützung durch die Gemeinde Dortmund-Eving empfunden. Die herzliche Gastfreundschaft und die Begrüßung durch Gemeindeleiterin Jutta Geiseler hätten gezeigt, dass die Gemeinde das Anliegen des Netzwerkes teile und den Verantwortlichen „den Rücken im Kampf gegen das ungeheuerliche Unrecht Menschenhandel“ stärke.

Wie Christine Schultze der GEMEINDE mitteilte, sei es dem Netzwerk bisher vor allem darum gegangen, für das Thema zu sensibilisieren. Darüber hinaus habe man einen Arbeitgeber-Check konzipiert: Freikirchliche Kontakte in Europa werden genutzt, damit ausreisewillige Frauen vor allem aus osteuropäischen Ländern die Seriosität eines ihnen angebotenen Arbeitsplatzes überprüfen können. Noch befinde man sich in der Entwicklungsphase. Wie viele Frauen vom Menschenhandel betroffen sind, darüber gibt es nach den Worten von Christine Schultze nur Schätzungen. Die UNO spricht von bis zu 800.000 Zwangsprostituierten, Presseberichte von bis zu 2,5 Millionen Sklavenarbeiter - jeweils weltweit.

Kontakt: www.netzwerk-gegen-menschenhandel.de

Ein Artikel von Klaus Rösler