Simon Mkamanga im Gespräch

BACOMA-Generalsekretär wieder zurück im Amt

Im Juni hat der BEFG auf der Bundesratstagung in Kassel eine Partnerschaftsvereinbarung mit der Baptist Convention of Malawi (BACOMA) unterzeichnet. Drei Vertreter waren hierfür aus Malawi angereist – Generalsekretär Simon Mkamanga war nicht dabei, denn er hatte die Geschäfte kommissarisch an Vincent Chirwa abgegeben. Der koordiniert weiterhin die Partnerschaft, als Generalsekretär aber ist Simon Mkamanga zurück. Im Interview erzählt der alte neue Generalsekretär, was er in der Zwischenzeit gemacht hat, und warum der BACOMA ein „Wind der Veränderung“ gut tut.

 

Simon, Du bist zurück als Generalsekretär der BACOMA. Wie lange hast Du Dein Amt ruhen lassen, und was hast Du in der Zwischenzeit gemacht?

Nachdem ich zwei Jahre lang als Generalsekretär für die BACOMA gearbeitet hatte, bin ich im August 2010 nach Uganda gegangen, um dort einen Masterabschluss in Entwicklungsstudien zu machen. Ich war auf der „Uganda Martyrs University“, einer katholischen Universität, der ersten privaten Hochschule in Uganda. Mein Studiengang hatte neun Module und eine Forschungsphase. Unter anderem habe ich mich mit Entwicklungsstrategien, Geschlecht und Entwicklung, Projektplanung, Entwicklungsökonomie, öffentliche Ordnung und Verwaltung, Forschungsmethodik, Umweltethik und Personalmanagement befasst. In meiner Forschungsarbeit ging es um das Thema Mikrofinanz.


Was sind Deine wichtigsten Aufgaben als Generalsekretär? Wo liegen Herausforderungen, was macht besonders Spaß?

Die BACOMA gibt es offiziell seit über 40 Jahren. Allerdings hat die Convention erst in den letzten zehn Jahren damit begonnen, sich mehr darüber Gedanken zu machen, in welche Richtung es unter der Führung von Jesus Christus gehen soll. Wir haben viel diskutiert über unseren Glauben, unsere Glaubensausübung, unsere Regeln. Deshalb dreht sich meine Hauptaufgabe zurzeit darum, BACOMA so weiter zu entwickeln, dass wir als christliche Organisation im 21. Jahrhundert relevant bleiben. In diesem Sinne reorganisieren wir uns in verschiedenen Bereichen. Im Bereich der Evangelisation fragen wir uns, ob wir weiterhin neue Kirchen gründen oder uns auf Jüngerschaft konzentrieren sollen. Im Bereich der Sozialarbeit definieren wir gerade, was wie am besten getan werden kann. Im Bereich der Finanzen befassen wir uns mit Strategien, wie wir die Organisation gut erhalten können. Meine Hauptarbeit ist zurzeit also die strategische Planung.

Die größte Herausforderung ist, dass Veränderung Zeit braucht. Und es ist auch natürlich, dass einige Menschen etwas länger brauchen, bis sie Veränderungen wertschätzen. Aber das Gute ist: im Allgemeinen weht in der BACOMA ein Wind der Veränderung. Alle Leute sehen, mal mehr, mal weniger, dass die Notwendigkeit für Veränderungen in der Convention besteht.

Freude bereitet mir bei meiner Arbeit, dass innerhalb der Struktur der BACOMA die Idee begrüßt wird, sich fortzuentwickeln. Und es ist klasse: Lange Zeit leistete die BACOMA keine Entwicklungsarbeit, aber jetzt arbeitet die Convention hart daran, in diesem Bereich eine umfassenden Dienst aufzubauen. Außerdem freue ich mich zu sehen, dass wir Baptisten ernsthaft daran arbeiten, die Einheit im Geist durch das Band des Friedens zu erhalten.


Was sind Deine Hoffnungen für die Partnerschaft mit dem deutschen Bund?

Über die Partnerschaft mit dem deutschen Baptistenbund freue ich mich sehr. Ich bin darüber begeistert – wie alle in der BACOMA! Die Partnerschaft mit dem BEFG kommt zu einem passenden Zeitpunkt, denn wir wünschen uns neue Ideen von außen, wie wir in den unterschiedlichsten Bereichen unseren Dienst voranbringen können. Und wir sind bereit, den BEFG an unseren Erfahrungen teilhaben zu lassen. Deshalb ist meine Hoffnung, dass BEFG und BACOMA Hand in Hand in allererster Linie ihr Kerngeschäft verfolgen: die frohe Botschaft verbreiten! Wenn wir das Evangelium weitergeben, werden wir die Kranken, die Hungrigen, die Beladenen erreichen, auch Menschen ohne Hoffnung, Freude, ohne Mut. Ich glaube, dass die BACOMA und der BEFG zusammen zu Gott beten werden, und er wird seine Hand ausstrecken zu vielen Menschen in Malawi und Deutschland, die Probleme haben. Ich bete, dass eines Tages – vor allem wenn wir bei Christus sind – deutsche Christen zusammen mit den malawischen Geschwistern feiern und sagen können: Wir haben unserem Auftrag entsprechend gehandelt.

Ein Artikel von Dr. Michael Gruber