Wertvoller Fundus

Alte Kirchenbücher kehren zurück zum Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden

Dem Oncken-Archiv wurden verschollen geglaubte baptistische Kirchenregister überreicht – ein Gewinn für die freikirchliche Forschung!

Im Oncken-Archiv in Elstal sind nur wenige Kirchenbücher der Baptistengemeinden in den ehemaligen deutschen Gebieten östlich von Oder und Neiße überliefert. Der Großteil der Kirchenbücher war in den Kriegswirren verlorengegangen oder ist durch Umwege in andere Archive oder Einrichtungen gelangt. So auch die Kirchenbücher der Baptistengemeinden in Elbing/ Westpreußen und Stettin/ Pommern, die im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin (EZA) untergekommen sind. 

Die Anfrage des Oncken-Archivs an das Berliner Zentralarchiv, ob die Bände an den Bund überführt werden könnten, wurde bejaht und so fand am 18. September 2019 die Übergabe statt. Der Leiter des EZA, Herr Dr. Pahl, und sein Kollege von der Kirchenbuchstelle, Herr Engelbart, überreichten die wertvollen Unikate an die Archivarin des Bundes, Ines Pieper.  Es handelt sich um sechs Mitgliederverzeichnisse, die auch Eintragungen zu Trauungen, Taufen, Geburten usw. enthalten - ein Fundus, der fortan interessierten Familien- und anderen Forschern im Oncken-Archiv zur Verfügung steht. „Lange Zeit galten die Kirchenbücher als verschollen. Jetzt können die alten Schätze Teile gemeindlicher Geschichte – sogar von 1840 – rekonstruieren“, freut sich Archivarin Ines Pieper. „Durch die Kirchenregister kann auch nachvollzogen werden, welche Gemeinden Baptistengemeinden waren“, so der ehemalige Dozent für Kirchengeschichte Günter Balders. „Denn die Bezeichnung Baptistengemeinden war damals noch nicht durchgängig gebräuchlich und einige Gemeinden nannten sich zum Beispiel ‚Gemeinde gläubig getaufter Christen‘. Die Bücher sind ein großer Gewinn für die freikirchliche Forschung!“

Ein Artikel von Ines Pieper