Bund Evangelisch-Freikichlicher Gemeinden in Deutschland K.d.ö.R.

BUND AKTUELL Nr. 1 | 9. Januar 2020

Liebe Leserin, lieber Leser,


am letzten Sonntag habe ich über den Perikopentext aus Jesaja 61 gepredigt. Der Text ist eine Heilsbotschaft Gottes durch den Propheten an das in der Deportation lebende Volk Israel. Schöne Worte sind das. Es ist davon die Rede, dass den Elenden gute Botschaft gebracht werden soll, die Gefangenen die Freiheit erleben werden, die Gebundenen frei sein sollen und allen ein gnädiges Jahr des Herrn verkündigt wird. Es sind Worte voller guter Hinweise auf das Wirken und die Möglichkeiten des Geistes Gottes. Die guten Gedanken setzen sich noch eine Weile fort und vertiefen durch manche Bilder diesen besonderen Zuspruch an ein Volk, das sich, im Blick auf die eigene Geschichte, mit seinem Schicksal abgefunden hatte.

Nun sollen die Menschen des Volkes Israel hören, dass es eine Perspektive gibt, dass Gott es ist, der handelt und ihnen „Kleider des Heils angezogen und sie mit dem Mantel der Gerechtigkeit gekleidet“ hat. Sie bekommen eine positive Sicht vermittelt und erfahren ganz neu, dass Gott mit ihnen ist. Nur so werden sie die Krise überwinden und dürfen – in ein paar Jahren – in ihr Land heimkehren. Es ist zwar weitestgehend zerstört, aber es ist ihre Heimat. Sie werden alles wiederaufbauen und ein neues Leben wagen, als Einzelne und als ganzes Volk und Gott wird in ihrer Mitte wohnen.

Den Hinweis auf das „gnädige Jahr des Herrn“ finde ich auch im Blick auf das nun beginnende Jahr 2020 ausgesprochen wichtig. Denn ich bin davon überzeugt, dass jedes Jahr ein „gnädiges Jahr des Herrn“ ist. Es kommt darauf an, worauf ich schaue und welche Perspektive ich habe. Das Volk Israel musste aufblicken. Die bösen Bilder der Vergangenheit sollten sie nicht mehr gefangen halten. Sie sollten Gottes Verheißungen ernst nehmen und dadurch ihr Handeln bestimmen lassen.

Gerade haben wir Weihnachten gefeiert. Jesus Christus wurde geboren. Damit haben Gottes Frieden und seine Gerechtigkeit für die Welt Gestalt angenommen. Wir blicken auf ihn, heben den Kopf, gewinnen eine neue Perspektive. Die dunklen Bilder unserer Welt sollen uns nicht gefangen nehmen. Sie machen uns unfrei und verhindern unser Handeln. Wenn wir auf Gott blicken, wenn wir in Jesus das menschgewordene Wort Gottes erkennen, werden wir zu einem beherzten Handeln befreit.

Es ist ein gnädiges Jahr Gottes, das vor uns liegt. Freude und Zuversicht machen sich breit, wenn wir auf Jesus sehen. Wir dürfen daran denken, dass Gottes Heilsbotschaft für die ganze Welt gilt und wir als Christinnen und Christen dazu aufgerufen sind, dieses Heil zu verbreiten. Gott hat Frieden mit der Welt gemacht. Weihnachten haben wir die Friedensbotschaft wieder gehört. Sie wurde zuerst den Menschen am Rande der Gesellschaft gesagt und hat sich von dort über die ganze Welt ausgebreitet.

Auch wenn uns im Moment vieles in Atem hält, politische Entwicklungen uns ratlos machen, die Herausforderungen im Blick auf die Ökologie gewaltig sind, der technologische Fortschritt uns in Dimensionen führt, die wir nicht absehen können, vertrauen wir auf Gottes Verheißungen. Er vermittelt uns eine positive Sicht. Deshalb dürfen wir auch zuversichtlich sein und beherzt und befreit unseren Aufgaben nachgehen, in den Gemeinden und in unserer Welt. Es sind vielleicht kleine Schritte, die wir gehen, aber es sind Schritte von denen ein Segen ausgeht. Es ist und bleibt ein gnadenreiches Jahr, das vor uns liegt. Wir können diesen Gestaltungsraum nutzen. Der Geist Gottes ist dabei in uns und mit uns.

Michael Noss
Präsident





Neuer Datenschutzbeauftragter

Immo Radtke löst Prof. Dr. Rainer Rumpel ab

Seit Anfang dieses Jahres ist Rechtsanwalt Immo Radtke neuer Datenschutzbeauftragter im BEFG und wacht über die Einhaltung der Vorschriften zum Datenschutz. Insbesondere ist er auch Ansprechpartner für Gemeinden, die Fragen zum Datenschutz haben und Beratung wünschen. Er löst damit Prof. Dr. Rainer Rumpel ab. Volker Springer, der kaufmännische Geschäftsführer, dankte Immo Radtke und würdigte Prof. Dr. Rainer Rumpel: „Er hat für den Bund Pionierarbeit geleistet. Wir verdanken ihm die Umsetzung der neuen Datenschutzvorgaben der EU. Ohne sein Engagement und seine fachliche Kompetenz wäre dies nicht möglich gewesen!“

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Werner Wolf verstorben

Vielen Menschen zum Segen geworden

Werner Wolf ist am 19. Dezember 2019 im Alter von 94 Jahren gestorben. Er gehörte viele Jahre der Bundesleitung des BEFG an und war in den 80er-Jahren dessen Vizepräsident. In der EFG Hamburg-Harburg, der er bis zu seinem Tod angehörte, war er 25 Jahre lang Gemeindeleiter. „Gott schenkte ihm die Gabe der Leitung und er ist vielen Menschen zum Segen geworden“, heißt es in einem Kondolenzschreiben von BEFG-Generalsekretär Christoph Stiba an Ilse Wolf, die Witwe des Verstorbenen.

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Oncken Verlag in vorläufiger Insolvenz

Arbeit des baptistischen Traditionshauses geht zunächst weiter

Der Oncken Verlag hat Insolvenz angemeldet. BEFG-Generalsekretär Christoph Stiba drückte in einer ersten Stellungnahme sein Bedauern aus und betonte die „über Jahrhunderte andauernde Prägekraft des Verlags und dessen Segensspuren für den deutschen Baptismus“. Nach Angaben von Geschäftsführerin Silke Tosch werden die Oncken-Zeitschriften bis auf Weiteres erscheinen. Zudem arbeite man daran, die Weiterführung bestimmter Geschäftsbereiche langfristig zu sichern.

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Förderlotsen

Fördermittel für Gemeinden und Projekte

Viele gute Projekte und Ideen scheitern am Geld. Das muss nicht so sein! Doch woher und wofür kann eine Gemeinde Fördermittel erhalten? Welche Chancen und Risiken birgt ein Förderantrag? Für diese Fragen gibt es einen Arbeitskreis und die Seite www.baptisten.de/foerderlotsen, um aufzuklären und zu ermutigen. Dort werden nicht nur Finanzquellen aufgezeigt, sondern auch Schulungsangebote. Das Webinar des Gemeindejugendwerks, das heute, am 9. Januar, um 20:00 Uhr zum Thema „Woher kann ich Fördermittel bekommen?“ mit Maria Hofmeister stattfindet, kann in Kürze auch online angeguckt werden.

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Hände und Füße Jesu sein

Ein Interview mit Dr. Alia Abboud aus dem Libanon

Dr. Alia Abboud ist Bereichsleiterin für Entwicklung der Lebanese Society for Educational & Social Development (LSESD), der Libanesischen Gesellschaft für Bildung und Soziale Entwicklung. Diese baptistische Organisation mit Sitz in Beirut hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihre Partnerkirchen so zu stärken und mit den nötigen Ressourcen auszurüsten, dass sie den Menschen in ihrer Umgebung helfen können. German Baptist Aid und der Landesverband Bayern des BEFG unterstützen diese Arbeit. In einem Interview mit Julia Grundmann berichtet Alia Abboud, wie LSESD arbeitet und was sie dabei erlebt.

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Online-Fragebogen

Bitte um zeitnahes Ausfüllen

Am 7. Januar haben alle Gemeinden im BEFG die Einladung erhalten, den jährlichen Online-Fragebogen auszufüllen. Die Angaben sind eine wichtige Grundlage für die Arbeit des Bundes. Sie helfen dabei, Angebote zu entwickeln, die auf die Bedürfnisse der Gemeinden zugeschnitten sind. Es ist auch entscheidend, aktuelle Daten für das Jahrbuch zu haben, das Gemeinden unterstützt, sich miteinander und mit anderen Stellen im Bund zu vernetzen. Außerdem werden die Daten benötigt, um öffentliche Fördermittel zu erhalten. Und natürlich sind sie die Basis für die jährliche Mitgliederstatistik des Bundes. Ein zeitnahes Ausfüllen erleichtert die rechtzeitige Fertigstellung der Statistik. Rückfragen beantwortet gerne Anja Schultheis.


AmPuls-Konferenz 2020

Koinonia – Das Leben teilen!

AmPuls, die Missionskonferenz des Bundes, findet dieses Jahr vom 24. bis 26. Januar in der EFG Hagen statt. Dort erwarten die Teilnehmenden knackige Impulse und vertiefende Seminare rund um das Thema „Koinonia“, also Gemeinschaft. Es wird viel Zeit zur Begegnung mit Gott und Menschen geben. Ein Highlight ist ein musikalischer Lese-Lieder-Abend mit Judy Bailey und Patrick Depuhl. Vor der AmPuls-Konferenz findet das Forum Diakonie statt. Thema des Forums mit Almut Siodlaczek und Daria Kraft ist „Gutes tun mit Fördergeldern – Fördermöglichkeiten für diakonische Projekte in den Gemeinde“. Eine Anmeldung ist erforderlich, aber die Teilnahme an dem Forum ist kostenlos.

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Aktuelles aus den Landesverbänden

GJW-Silvesterfreizeiten

Auch dieses Jahr hat das Gemeindejugendwerk zu Silvester Freizeiten angeboten. Das GJW Bayern feierte bei einer Ski- und Snowboardfreizeit Silvester auf einer Almterasse mit Sicht aufs Feuerwerk im Tal. Die Teilnehmenden waren nicht nur auf der Skipiste, sondern beschäftigten sich thematisch mit ihren Gottesbildern und der Frage „Lasse ich zu, dass Gott mir zeigt, wer er wirklich ist?“. Das GJW Mecklenburg-Vorpommern veranstaltete zum Jahresende einen Diplomaten-Galaabend. Denn thematisch ging die Freizeit um die frohe Botschaft und die Frage, was diese Botschaft ist und welche Bedeutung sie für das Leben hat. Die Berichte vom GJW Bayern und vom GJW MV sind online, und vom Silfestival des GJW NOS können sogar die Predigten rund um das Thema „next step“ (nächster Schritt) nachgehört werden.


EBM INTERNATIONAL: Geschichten vom Missionsfeld

Viel mehr als nur eine Farm

Viel mehr als nur eine Farm ist die Balaka-Farm der Baptist Convention of Malawi (BACOMA). Unter der Leitung von EBM-Missionarin Karin Schwarz hat sich die Farm zu einem Lehr- und Trainingszentrum entwickelt. Es gibt dort Bienenstöcke und Hühnerställe und junge Malawier lernen dort, wie man biologisch nachhaltig Landwirtschaft betreibt. Außerdem ist die Farm eine Glaubens- und Lebensschule. So beginnt jeder Tag für die Mitarbeitenden mit einer Andacht und sie lernen, was „farming God’s way“ (Landwirtschaft auf Gottes Weise) bedeutet. Das Konzept der Farm ist dabei nicht, Profit zu generieren, sondern in Menschen zu investieren. 

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„3. Oktober – Deutschland singt“

30 Jahre Freiheit und Einheit

Die Initiative „3. Oktober – Deutschland singt” lädt 2020 alle Generationen und Kulturen zum offenen Singen und Feiern auf Marktplätzen in allen Städten und Dörfern ein. Mit einer Dank-Demo soll für die Wiedervereinigung vor 30 Jahren und 75 Jahre Frieden in Deutschland gedankt werden. Idee ist es, dass unterschiedliche musikalische Gruppen aus den einzelnen Orten sich zusammenschließen und gemeinsam Volkslieder, Gospel, Choräle, Popsongs oder auch Schlager singen. Und weil das noch in vielen anderen Städten und Dörfern geschieht, soll das ganze Land ein großes Miteinander der Singenden und Feiernden erleben.

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