Bund Evangelisch-Freikichlicher Gemeinden in Deutschland K.d.ö.R.

BUND AKTUELL Nr. 3 | 5. März 2020

Liebe Leserin, lieber Leser,


in der vergangenen Woche wollte ich schnell noch etwas im Supermarkt einkaufen. Irgendeine Kleinigkeit war‘s. Als ich den mir vertrauten Laden betrat, war es anders als sonst. Endlose Schlangen von Menschen mit zum Teil übervoll bepackten Einkaufswagen reihten sich vor den Kassen auf, die alle geöffnet waren, und verlängerten sich bis tief in den Laden hinein. „Ist Samstag?“, dachte ich, aber es war Donnerstag. „Was machen die alle hier? Habe ich irgendetwas verpasst?“ Und dann dämmerte es mir. Was ich dort erlebte, waren Hamsterkäufe. Die Angst vor dem neuen Coronavirus zeigte sich hier ganz anschaulich.

Da ich meine Kleinigkeit im Supermarkt nicht bekam, wechselte ich in den nächsten Laden. Hier war die Situation ähnlich. Besonders auffällig war ein Mann, der zwei Einkaufswagen voll mit Wasserflaschen gepackt hatte. Auf meine neugierige Frage, was er mit dem vielen Wasser wolle, sagte er, dass man ja nicht wissen könne, wie lange es in Berlin sauberes Wasser geben werde. Dass auch das Wassersystem vom Coronavirus befallen werden könnte, hatte ich noch nicht gehört. Aber wer weiß?

Erwartungsängste machen sich breit vor dem, was eventuell kommen kann. Vorhandene Ängste zu leugnen, ist nicht sinnvoll, sondern macht sie nur noch schlimmer. Wir müssen uns den Ängsten unseres Lebens stellen, seien sie begründet oder auch nicht. Sie gehören zu unserem Leben dazu und zeigen sich auf vielfältige Art und Weise. Im Moment konzentrieren sie sich bei vielen auf die Angst vor … ja, vor was? In den Medien bemüht man sich seit ein paar Tagen, sachlich zu berichten und will damit einer Panikmache entgegentreten. Ob das hilft? Wir werden sehen.

„In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden“ (Joh.16,33), hat Jesus seinen Nachfolgerinnen und Nachfolgern gesagt. Auch er leugnet das Vorhandensein der Angst nicht. Auch für ihn ist sie real und präsent. Doch mit dem „aber seid getrost“ weist er die Angst in ihre Schranken. Sie ist mächtig, aber nicht übermächtig. Sie ist stark, aber nicht die letzte Wirklichkeit. Es gibt einen Trost gegen die Angst. Wir leben in der Passionszeit. Am Ende begegnet Jesus dieser Angst in Gethsemane und in der Gottverlassenheit am Kreuz. Aber sie wird nicht das letzte Wort behalten. Es ist ein unbeschreiblicher Trost in jeder Angstsituation, dass er alles, was dem Leben entgegensteht, ja selbst den Tod überwunden hat.

Mit diesem Trost durch den auferstandenen Herrn begegnen wir auch den aktuellen Ängsten. Sie sind real und greifen nach unserem Gemüt und unseren Seelen, sie engen uns ein und nehmen uns die Freiheit am Leben, aber es bleibt der Trost und der Zuspruch, mitten in der Leidenszeit dieser Welt. Es ist letztlich eine Frage des Vertrauens auf Christus und sein Wort, in den Herausforderungen, die uns im Leben begegnen, zu bestehen. Wie heißt es später im 2. Korintherbrief: „Wir sind in Ängsten … und siehe, wir leben!“

Michael Noss
Präsident





Einladung zur Bundesratstagung

Wieder mit Videoübertragung

Foto: David Vogt

„Es gibt so viele schlechte Nachrichten in unserer Zeit, dass es Zeit wird, das Gute zu betonen“, sagt BEFG-Generalsekretär Christoph Stiba in einem Einladungsvideo zur Bundesratstagung. „…was gut ist“ (Micha 6,8) lautet das Motto. Denn Verantwortung übernehmen, Gutes tun und Hoffnung in die Nöte dieser Welt tragen gehöre zum Christsein dazu. So kann sich zum Beispiel jede und jeder daran beteiligen, diese Bundesratstagung nachhaltig zu gestalten. Herzliche Einladung zur Bundesratstagung vom 20. bis 23. Mai nach Kassel! Wer nicht delegiert ist, ist herzlich eingeladen, als Gast an der Bundesratstagung teilzunehmen. Außerdem gibt es dieses Jahr wieder die Möglichkeit, einige Teile der Konferenz per Livestream mitzuverfolgen.

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In kleinen Schritten verändern

Agiles Arbeiten mit dem Entwicklungsteam

Was ist Agilität? Wie arbeitet man agil? Und welchen Werten und Prinzipien folgt agiles Arbeiten? Das Entwicklungsteam des Bundes hatte am 25. Februar zu einem Agilitätstraining mit André Häusling in die EFG Potsdam eingeladen. Mit dabei waren Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den BEFG-Dienstbereichen, den Landesverbänden und dem GJW. Sie lernten nicht nur theoretisch, sondern auch durch praktische Übungen eine agile Arbeitsweise kennen, um neue Impulse im BEFG zu setzen. Auf diese Weise arbeitet auch das Entwicklungsteam, das den Bund mit neuen Ideen und Projekten in kleinen Schritten verändert.

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Oncken Verlag Kassel: Nach Insolvenz geht es weiter

Blessings 4 you übernimmt den baptistischen Traditionsverlag

Foto: Tobias Blessing

„Es gibt die J.G. Oncken Nachf. GmbH nicht mehr. Aber es gibt weiterhin den Oncken Verlag!“ Das sagte Silke Tosch (2.v.l.), Geschäftsführerin der J.G. Oncken Nachf. GmbH, nachdem der Verlag am 1. März von der Blessings 4 you GmbH übernommen wurde. Kurz vor Weihnachten musste die Kasseler J. G. Oncken Nachf. GmbH Insolvenz anmelden. Die Stuttgarter Firma Blessings 4 you führt den Oncken Verlag nun unter bekanntem Namen weiter. „So dankbar wir für die Verbreitung des Evangeliums in der bewegten 191-jährigen Verlagsgeschichte sind, so sehr betrübt uns die Insolvenz des Oncken Verlags“, sagte BEFG-Generalsekretär Christoph Stiba. „Gleichzeitig sind wir froh darüber, dass wesentliche Geschäftsbereiche durch Blessings 4 you nun weitergeführt werden. Wir wünschen dem Verlag Gottes Segen und freuen uns auf eine segensreiche Zusammenarbeit.“

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Informationsveranstaltungen zum ÖRK

Bundesrat entscheidet 2020 über Mitgliedschaft

Foto: David Vogt

Auf dem nächsten Bundesrat werden die Delegierten über einen möglichen Beitritt des BEFG zum Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) entscheiden. Zur Vorbereitung auf diese Entscheidung hat der Theologische Ausschuss des Präsidiums ein Handbuch mit wichtigen Informationen zum ÖRK zur Verfügung gestellt. Außerdem finden und fanden in verschiedenen Gemeinden und Landesverbänden Informationsveranstaltungen statt. Berichte von den vergangenen Veranstaltungen und der Vortrag „Ökumene und wir“ von Prof. Dr. Uwe Swarat können auf www.baptisten.de/oerk heruntergeladen werden.

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Fresh X-Studientour durch Deutschland

Inspirierende Formen von Gemeinde erleben

Fresh X ist eine ökumenische Bewegung mit neuen Ausdrucksformen von Gemeinde wie das CVJM Baumhauscamp e.V. Die Mitglieder von Fresh X, zu denen auch der BEFG gehört, teilen die Haltung, „dass Gott überall am Werk ist, auch dort, wo Menschen keinen Bezug zur Kirche haben. Deshalb gehen Menschen an Orte und in Kontexte, wo Leuten die Kirche fremd ist.“ So bekommen kirchenfremde Menschen Einblicke in das Leben von Christen. Denn diese Bewegung versucht, vor Ort Gutes zu tun und das Evangelium und Gottes Liebe zu verkörpern. Mit der Zeit können dann auch neue Formen von Gemeinde entstehen. Wer diese inspirierenden Formen von Gemeinde erleben möchte, kann vom 5. bis 9. Juni mit einem Team aus dem Dienstbereich Mission quer durch Deutschland reisen. Die Fresh X-Studienreise startet in Essen, Berlin und Marburg.

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Zeit für eine neue Streitkultur

ERF Medien startet Wertekampagne

Der Umgangston in Deutschland und in der Welt wird rauer, eine neue Gereiztheit greift um sich. Menschen, die einander nicht kennen, beschimpfen sich in sozialen Netzwerken. „Zeit für eine neue Streitkultur!“ So lautet die Kampagne von ERF Medien für eine neue Streitkultur unter Christinnen und Christen. „Ich finde erschreckend“, so BEFG-Generalsekretär Christoph Stiba, „wie niedrig die Schwelle ist, Andersdenkende als Feinde zu sehen, die es zu bekämpfen gilt. Verbale Verrohung ist der Nährboden für Hass und Gewalt. Aus Worten werden Taten. Wir setzen dem entgegen: Respekt, Achtung, Würde. Die goldene Regel von Jesus dafür lautet: ‚Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen.‘ So einfach ist das.“

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Holyland – das BUJU 2020

Jetzt den Trailer anschauen!

2020 ist BUJU-Jahr. Das große Glaubensfestival für Jugendliche und junge Erwachsene findet vom 29. Juli bis 2. August in Otterndorf statt. Ein kurzes Video, das Lust auf die Veranstaltung mit dem Thema „Holyland“ macht, kann auf der BUJU-Seite herunterladengeladen werden. Dort gibt es auch Anzeigen zur Veröffentlichung in den Gemeindebriefen.


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Deutschlandfunk: Gottesdienst „Lichtblicke“

Übertragung aus der EFG Bremen-Lesum

Foto: EFG Bremen-Lesum

Wie kann sich Dunkelheit im Leben in Hoffnung und Freude wandeln? Darum geht es im Gottesdienst in der kleinen Auferstehungskirche in Bremen-Lesum. Am 22. März, am Sonntag Lätare, wird der Gottesdienst um 10:05 Uhr live im Deutschlandfunk übertragen. Unter dem Motto „Lätare – freut euch!“ predigt Pastorin Anja Bär über die Trostworte aus dem Prophetenbuch Jesaja. Und Menschen aus der Gemeinde erzählen davon, was für sie persönlich Lichtblicke sind, in Krankheit, Lebenskrise oder im ehrenamtlichen Engagement für Geflüchtete. Musikalisch wird der Gottesdienst gestaltet von Kantor Felix Mende und Mitgliedern der Kantorei der evangelisch-lutherischen Nachbargemeinde St. Martini. Beide Gemeinden wollen so gemeinsam das Licht des Evangeliums weitertragen.

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Aktuelles aus den Landesverbänden

Neu. Starten. Durchstarten.

Wie kann der Glaube in der heutigen Zeit überzeugend weitergegeben werden? Mit dieser Frage beschäftigt sich das Seminar „Neu. Starten. Durchstarten.“ vom Arbeitskreis Mission im Landesverband Norddeutschland. Zwei Seminartage haben bereits stattgefunden. Zu dem nächsten und letzten Seminar, das am Samstag, dem 18. April, von 10:00 bis 17:00 Uhr wieder in der EFG Eimsbüttel stattfindet, können sich noch weitere Interessierte anmelden. Dann wird es mit Pastor Carsten Hokema um die Frage gehen, wie der persönliche Glaube in einer multioptionalen und immer stärker divergierenden Gesellschaft an einzelnen Mitmenschen konkret und einladend weitergegeben werden kann.

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Jetzt anmelden: Weltkonferenz Baptistischer Frauen

17. bis 20. Juli in Rio de Janeiro

„Life!“ – „Leben!“ Unter diesem Motto steht die Weltkonferenz Baptistischer Frauen vom 17. bis 20. Juli in Rio de Janeiro, im Vorfeld zum Baptistischen Weltkongress am selben Ort. Frauen aus aller Welt sind eingeladen, an diesen vier Tagen einander kennenzulernen, voneinander zu lernen, einander zu ermutigen, Gott zu loben und anzubeten und miteinander zu feiern. Das Programm bietet interessante Sprecherinnen, 40 Workshops und einen „Global Missions Market“ mit Ausstellungsständen aus aller Welt. Ein Werbevideo und weitere Informationen zu Programm und Anmeldung sind unter unten angegebenem Link erhältlich. Der Frühbucherrabatt gilt noch bis zum 31. März. Schnell anmelden lohnt sich!

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EBM INTERNATIONAL: Geschichten vom Missionsfeld

Kirche für Andere in Kuba

„Mir ist es lieber, Menschen zu haben und kein Kirchengebäude als ein Gebäude ohne Menschen.“ Diesen Satz lebt Pastor Alain und seine kleine Gemeinde La Timba, bei der sich jeden Sonntag mindestens 50 Menschen in einem 25 Quadratmeter großen Privatraum zum Gottesdienst treffen. Und viele andere Gemeinden und Pastoren, die von EBM INTERNATIONAL in Kuba unterstützt werden, halten es genauso. Sie beten, hören einander zu und stehen in der Not zusammen. Und sie sind fest davon überzeugt, dass Gottes Möglichkeiten noch lange nicht am Ende sind.

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Studie zu christlichen Singles

Wie sie leben, glauben und lieben

Wie gestalten christliche Singles ihr Leben, ihre Netzwerke und ihren Glauben? Und wie zufrieden sind sie? „Die Zahl der Einpersonenhaushalte in Deutschland steigt seit vielen Jahren, aber die Erforschung der Lebensform Single ist nicht in gleichem Umfang mitgestiegen“, so Prof. Dr. Ralf Dziewas, Prorektor und Professor für Diakoniewissenschaft und Sozialtheologie an der Theologischen Hochschule Elstal. Die neue empirica-Studie könne christlichen Gemeinden helfen, die Lebenssituationen von Singles bewusster und differenzierter wahrzunehmen. Die Studie liefert neue Zahlen und Fakten zu den Themen Alltag, Glaube, Sexualität, Kirche und Partnersuche von evangelischen Singles.

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Coronavirus

Vorbeugende Maßnahmen in den Gemeinden

Aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland hat die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) ihre Gemeinden und Einrichtungen über vorbeugende Maßnahmen informiert, die auch für Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden nützlich sein könnten. Im Zentrum steht zunächst der Hinweis, dass sich auch Kirchengemeinden selbstverständlich nach den Anweisungen der zuständigen Gesundheitsbehörden zu richten haben. Darüber hinaus gibt es besondere Empfehlungen zur Prävention, zum Beispiel beim Abendmahl. 

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