Bund Evangelisch-Freikichlicher Gemeinden in Deutschland K.d.ö.R.

BUND AKTUELL Nr. 8 | 1. August 2019

Liebe Leserin, lieber Leser,


die Sommerferien sind der Höhepunkt der Urlaubsreisesaison. Manche, die keine schulpflichtigen Kinder haben, fahren früher oder später. Aber die meisten sind wohl während der Sommerferien unterwegs und verreisen mit Auto, Bahn, Bus, Flieger oder Schiff. Jedenfalls verlassen sie die Stadt und Wohnorte und machen sich auf – woanders hin.

In Berlin, wo ich lebe, aber sicher auch an vielen anderen Orten, merkt man es unweigerlich daran, dass der Straßenverkehr etwas ruhiger verläuft, es sogar Parkplätze gibt und Busse und U-Bahnen frühmorgens leerer sind als sonst. Obwohl ganzjährig Touristenströme durch die markanten Bezirke Berlins ziehen, ist der Sommer noch einmal anders. Die Cafés und Restaurants haben den Betrieb auf die Straße verlegt. Fast hat man den Eindruck, dass nicht nur die Menschen nach Erholung suchen, sondern sich in den Ferienwochen auch die Stadt erholt. Es entsteht ein mediterranes Flair. Alles ist irgendwie anders.

„Anders“ scheint in diesem Zusammenhang wirklich ein wichtiges Stichwort zu sein. Die meisten machen Urlaub, um mal etwas Anderes zu sehen, sich anders verhalten zu können, einen anderen Lebensrhythmus zu haben, anderes zu essen, zu trinken, woanders zu wohnen und zu schlafen, andere Menschen zu sehen, andere Länder kennenzulernen, andere Sitten und Gebräuche zu erfahren. Nicht, dass das Zuhause nicht schön wäre, Geborgenheit vermittelt und Sicherheit gewährt. Doch immer das Gleiche sehen, immer das Gleiche tun, immer im gleichen Rhythmus, lässt Menschen auf Dauer unzufrieden werden.

Es mag wohl auch daran liegen, dass wir Menschen Beziehungswesen sind. Wir stehen in Beziehung zu Menschen, Orten und Dingen, zu Aufgaben und Herausforderungen. Beziehungen leben aber eben auch von einem Wechsel zwischen Nähe und Distanz. Immer nur dicht dran sein und bleiben verengt den Blick, verkleinert den Lebensradius und kann dazu führen, den Überblick zu verlieren.

Perspektivwechsel ist angesagt. Ich gebe meine gewohnte und angestammte Position einmal auf, gehe in Distanz zum Alltag und versuche einen neuen Blick auf das normale Alltagsleben zu gewinnen. Dabei ist es ziemlich egal, wie man den Urlaub verlebt. Denn wie auch immer: Urlaub ist anders. Es ist ein Perspektivwechsel für die Seele, damit sie sich erholen kann und neue Kraft gewinnt, dass sie im Alltag wieder das Besondere entdecken kann und die Dankbarkeit für alles, was ist und was das Leben ausmacht. Aus dieser Dankbarkeit für die Menschen, die Orte und Dinge, für das Zuhause, die zu bewältigenden Aufgaben und das ganz normale Leben atmet die Seele durch und man kann gestärkt und ermutigt – nach ein paar Tagen oder Wochen – wieder einsteigen.

Denn wenn die Seele durchatmet, dann erholt sich auch der Körper. Dann gewinnt der Mensch wieder Raum zum Gestalten. Kreativität wird wach, um neue Wege zu gehen und die alten Wege neu sehen zu können. Dann gewinnt der Mensch Mut, endlich aufzubrechen und das längst Ersehnte auch zu wagen.

„Du sollst Urlaub machen!“, heißt das dritte Gebot. Zugegeben, es lautet im Original etwas anders, aber gemeint ist das Gleiche, wie oben beschrieben. Das gilt für den Sonntag wie auch dann, wenn wir – wie auch immer – Urlaub machen. Gott hat es in seiner Weisheit so vorgesehen.

Michael Noss
Präsident





Eine Reise in die Türkei und nach Jordanien

Bewegende Eindrücke und Geschichten

German Baptist Aid unterstützt rund 50 Projekte, die von lokalen Gemeinden und Initiativen getragen werden. Joachim Gnep (3. v. r.), der Leiter des Dienstbereichs Mission im BEFG, und seine Frau Sabine haben in der Türkei und in Jordanien einige Projekte besucht. In seinem Reisebericht schreibt er: „Mich beeindruckt, wie mutig und entschieden die jungen Gemeinden in Adana, Samsun und Izmir sich auf die Menschen und ihre Not einlassen. Sie setzen dabei unübersehbare Zeichen der Liebe Gottes, und diese Zeichen kommen an.“ Auch die Begegnungen im „Zarqa Life Center“ haben ihn tief berührt, wie zum Beispiel die Geschichte von Amal oder von Nawja und ihrem Seifen-Start-up.

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Ratstagung des Baptistischen Weltbunds

Tomás Mackey: Designierter BWA-Präsident

Vom 8. bis 12. Juli fand in Nassau, Bahamas, die jährliche Tagung des Baptistischen Weltbunds (Baptist World Alliance/BWA) statt. Tomás Mackey aus Argentinien wurde als designierter Präsident der BWA vorgestellt. Die Delegierten aus 239 Mitgliedsbünden befassten sich in den fünf Tagen mit relevanten kirchlichen und gesellschaftlichen Themen wie Menschenrechte, Religionsfreiheit und Gleichstellung. Prof. Dr. Andrea Klimt von der Theologischen Hochschule Elstal war eine der Delegierten. In ihrem Bericht schreibt sie: „Inspirierende Predigten, lebendiger Austausch und gute Begegnungen prägten die Tagung.”

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Neuer Freiwilligenkurs beginnt im September

Jetzt anmelden!

In diesem Monat geht der aktuelle Freiwilligenkurs des Gemeindejugendwerks (GJW) zu Ende. Im Bericht vom Abschlussseminar heißt es über die Teilnehmerinnen und Teilnehmer: „Viele kleine Schritte zum Erwachsen- und Selbstständigwerden haben sie gemacht. In den Tagen wurde viel über diese kleinen und großen Aufbrüche in ihrem Leben nachgedacht.“ Der nächste Freiwilligenkurs startet am 1. September. Eingesetzt werden die Freiwilligen in Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden, Kindertagesstätten, in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit und im Gemeindejugendwerk. Der Freiwilligendienst richtet sich an 16- bis 26-Jährige und dauert ein Jahr. Bewerbungen sind jetzt noch möglich.

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Seelsorgetag NRW: In Spannung leben

Orientierungshilfe in einer komplexer werdenden Welt

Wie leben Seelsorgende und Ratsuchende in einer Welt, die sich ständig verändert und in der eine wachsende Vielfalt von Werten, Meinungen und Lebensentwürfen gleichrangig nebeneinander existieren? Das fordert heraus, mit Widersprüchen und zunehmender Unsicherheit zu leben und auf veränderte Lebensbedingungen zu reagieren. Dazu bietet der Seelsorgetag NRW durch Vorträge und Workshops Orientierungshilfen an. Dr. Andrea Klimt, Professorin für Praktische Theologie an der Theologischen Hochschule Elstal, wird als Hauptreferentin darüber sprechen, wie Seelsorgende Veränderungsprozesse begleiten und Orientierung geben können. Der Seelsorgetag NRW findet am 9. November von 10 bis 17 Uhr in der Dortmunder Christuskirche statt. 

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EBM INTERNATIONAL: Geschichten vom Missionsfeld

Gut vorbereitet und motiviert für das Abenteuer Mission

Freiwillig einen Auslandseinsatz machen: Dazu haben sich 21 Menschen im Alter von 17 bis 69 Jahren entschieden und nahmen am Vorbereitungskurs von EBM INTERNATIONAL in Elstal teil. Dabei tauschten sie sich mit ehemaligen Freiwilligen über ihren Einsatz aus und lernten etwas über Begegnungen mit Leid, Krisen, Stereotypen, Kulturschock und den Umgang mit Medien. Die Frauen und Männer, für die der Einsatz jetzt beginnt, reisen zum Beispiel nach Indien, Argentinien, Malawi und Südafrika. Dort arbeiten sie in Kinderheimen, Schulen, Krankenhäusern und Kindergärten, um den Menschen vor Ort zu dienen und im Austausch miteinander die alltäglichen Herausforderungen vor Ort kennenzulernen.

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Aktuelles aus den Landesverbänden

Motorradgottesdienst: Highway to Heaven

Zu einem Leben mit Jesus Christus wurde im Motorradgottesdienst der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Trossingen, bei Villingen-Schwenningen, eingeladen. Zu dem Gottesdienst unter dem Motto „Highway to Heaven“ – in Anspielung auf den bekannten Rocksong „Highway to Hell“ – kamen 80 Besucherinnen und Besucher, darunter 30 Motorradfreunde mit ihren Fahrzeugen. Es war bereits der fünfte Motorradgottesdienst in Trossingen. Dabei sprach der hauptberufliche Vorstand des Christlichen Schul- und Erziehungsvereins in Freiburg, Alexander Pollhans, über die Aussage von Jesus Christus: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“.

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Ökumenischer Tag der Schöpfung 2019

Salz der Erde

Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), zu der auch der BEFG gehört, feiert – wie bereits in BUND AKTUELL im Mai angekündigt – auch dieses Jahr den Ökumenischen Tag der Schöpfung. Im Mittelpunkt stehen dabei „das Lob des Schöpfers, die eigene Umkehr angesichts der Zerstörung der Schöpfung und konkrete Schritte zu ihrem Schutz“. Am 6. September wird dazu ein zentraler Gottesdienst auf dem Bundesgartenschaugelände in Heilbronn stattfinden. Der Ministerpräsident von Baden-Württemberg Winfried Kretschmann wird eine Festrede halten. Pastorin Andrea Schneider, BEFG-Referentin der Evangelisch-Freikirchlichen Akademie Elstal, wird predigen. Mit einer Einladung, die man auf der Internetseite der ACK herunterladen kann, erhalten Teilnehmende bei Zutritt ab 12 Uhr einen ermäßigten Tageskartenpreis.

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Marsch für das Leben

Lebensrecht für alle Menschen

Foto: A. Nickolaus

Für das Recht auf Leben für alle Menschen und gegen Abtreibung wird beim „Marsch für das Leben“ am Samstag, dem 21. September, in Berlin demonstriert. Der Bundesverband Lebensrecht appelliert damit an Politik und Gesellschaft, „das unbedingte Recht auf Leben als oberstes Menschenrecht und elementare Grundlage der rechtsstaatlichen Ordnung zu achten und durchzusetzen“, heißt es auf der Internetseite. Angefangen mit einer Kundgebung um 13:00 Uhr vor dem Reichstag führt der Marsch etwa fünf Kilometer durch Berlin. Im Anschluss findet ein Ökumenischer Gottesdienst statt.

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Expedition MLK 381

Ein Kindermusical über Martin Luther King

Foto: Stiftung Creative Kirche

Nach dem Chormusical für Erwachsene sind nun die Kinder dran! Die Stiftung Creative Kirche bietet für Kinder im Alter von sieben bis 13 Jahren ein Musical an: Expedition MLK 381. Darin begeben sich die vier Freunde Emily, Tom, Nina und Navid durch einen Zeittunnel auf Entdeckungsreise. Dabei treffen sie die Köchin Georgia – gesprochen und gesungen von Judy Bailey – die den Kindern von Martin Luther King erzählt. Ein Musical gegen Rassismus, Gewalt und Ausgrenzung und für Versöhnung, Mut und Freundschaft. Ab September 2019 kann ein Liederheft und eine Klavierausgabe sowie eine Playback-CD des Musicals bei der Stiftung Creative Kirche erworben werden. Schon jetzt gibt es die Musical-CD, Hörproben und Workshoptermine.

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