Was ich noch zu sagen hätte

Das Thema ist wieder Thema! Das ist mein Eindruck nach einem Jahr unter der Überschrift: „Gründer:Zeit“. In 2014 kamen vier „Anerkannte Gemeindegründungsprojekte im BEFG“ dazu. Nun sind es insgesamt sechs, und wir sind mit vielen Gründungsintiativen im Gespräch. Im kommenden Jahr wird sich die Zahl der Gründungsprojekte mit dem Bund als „Mutter“ voraussichtlich mehr als verdoppeln. Hinzu kommt, dass Klaus Schönberg, der Referent für Gemeindegründung, auch Neugründungen innerhalb bestehender Gemeinden begleitet. Sie starten mit einem neuen Leitungsteam durch, anstatt zu schließen.

Für mich persönlich ist sehr wichtig, dass in unserem Bund ein „Klima“ entsteht, in dem Gemeindegründungen erfreulich normal sind. In Ansätzen geschieht das gerade. Das Thema wird auch von etablierten Gemeinden entdeckt: die quirligen, kreativen und hoch motivierten Gründungsteams inspirieren - und fordern heraus. Ja: es gibt auch Vorbehalte. So werden Konkurrenzsituationen befürchtet und ein „Aderlass“ im Blick auf junge und engagierte Leute. Darüber immer wieder offen miteinander zu sprechen und Verabredungen zu treffen, bleibt wichtig. Alles in allem gibt es aber viel mehr Chancen als „Risiken und Nebenwirkungen“!

Ich bin dankbar, dass auch in bestehenden Gemeinden mehr und mehr gefragt wird: Was ist die Grundlage und das Ziel unserer Gemeindearbeit? Wo ist es nötig, sich neu zu „gründen“? Wo und wie lassen wir uns einbeziehen in das, was Gott unter den Menschen unserer Umgebung tut?

Die bestehenden und die neu gegründeten Gemeinden brauchen einander. Durch beide will Gott Menschen zu sich hin lieben! Durch neue Formen von Gemeinde ebenso wie durch die bewährten. Durch die wachsende Vielfalt werden sehr unterschiedliche Menschen mit dem Evangelium erreicht. Sie können im Glauben wachsen und teilen, was sie glauben, lieben und hoffen. Besonders freue ich mich, wenn in Gemeinden von Anfang an neben der Evangelisation auch der soziale und diakonische Auftrag gelebt wird.

Gott sei Dank: die „Gründer:Zeit“ geht weiter. Die Luft ist voller Verheißungen!

Joachim Gnep